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StädteRegion Aachen. Schon vor dem offiziellen Erntedankfest am kommenden Sonntag fand jetzt im Haus der StädteRegion der traditionelle Empfang der Kreisbauernschaft statt. Dank tatkräftiger Unterstützung der „Rheinischen Landfrauen“, die das Foyer mit erntefrischen Produkten geschmückt hatten, konnten Städteregionsrat Helmut Etschenberg und Oberbürgermeister Marcel Philipp mit den etwa 50 anwesenden Landwirten und weiteren Gästen über die Chancen und Perspektiven der modernen Landwirtschaft sprechen.




Foto – StädteRegion: Städteregionsrat Helmut Etschenberg (li.) nahm im Beisein von Oberbürgermeister Marcel Philipp (re.) einen Korb mit erntefrischen Produkten der heimischen Landwirtschaft entgegen. Wilfried Jansen (Kreisbauernschaft) und Antonia Crousen (Rheinische Landfrauen) hatten zum Empfang ins Haus der StädteRegion eingeladen.
In seiner Begrüßung stellte sich Etschenberg demonstrativ hinter die Forderungen der Landwirte nach einer naturnahen Landwirtschaft, fairen Preisen und damit einer Chance für nachhaltige Familienbetriebe. „Von der Umsetzung dieser Ziele würden nicht nur die Bauern, sondern vor allem die Verbraucher profitieren“, betonte der Städteregionsrat, der auch die Gentechnik in der Landwirtschaft, überflüssige Lebendtiertransporte und den verschwenderischen Umgang mit Lebensmittel an den Pranger stellte.

Oberbürgermeister Philipp bezog sich in seinen Worten auf das kürzlich vorgestellte 15-Punkte-Papier, das er zusammen mit dem Städteregionsrat entworfen hat, um den gemeinsamen Lebensraum konstruktiv weiter zu entwickeln. Hierin wurden die Möglichkeiten zur besseren Vermarktung regionaler Produkte als ein Handlungsfeld der Zukunft formuliert.



Der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Aachen, Wilfried Jansen, zeichnete mit seinen Worten ein differenziertes Bild. „Während man die Erlöse für Raps und Getreide in diesem Jahr als gut bezeichnen kann, verschlechtert sich die Situation für die tierhaltenden Landwirte von Woche zu Woche. Ursache seien sinkende Milchpreise sowie steigende Energie- und Futtermittelkosten. Außerdem stünden die Landwirte bei den Verbrauchern häufig in der Kritik, ihr Vieh nicht artgerecht zu halten. „Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen immer größere Anlagen gebaut werden. Trotzdem leben die Tiere in den großen Herden häufig komfortabler, als früher in den kleinen, dunklen Ställen“, widersprach Jansen dem Vorurteil einiger Tierschützer. „Im Spannungsfeld zwischen Teller, Tank und Klimaschutz müssen wir eine Balance herstellen, bei der Nahrungsmittel nicht hinter Energieinteressen zurückstehen dürfen“, forderte der Landwirt. Er appellierte an die Anwesenden, die Werte von landwirtschaftlichen Produkten und Nahrungsmitteln wieder neu zu entdecken.


Antonia Crousen, Kreisvorsitzende des Rheinischen Landfrauenverbandes, betonte die Rolle der Landfrauen als Mitunternehmerinnen der Bauern. Sie lud die Anwesenden abschließend zu einer selbstgemachten, deftigen Suppe ein.