Alles rund um Aachen

Bis zu 2000 Flüchtlinge täglich nimmt das Land Nordrhein-Westfalen aktuell auf. Der stetige Zustrom von Flüchtlingen bewirkt, dass die Zahl der von der Bezirksregierung zugewiesenen Flüchtlinge auch in Aachen konstant hoch bleibt. Seit Anfang November kommen pro Tag 30 bis 50 schutzsuchende Menschen nach Aachen. Deren Unterbringung stellt die Stadt vor immer größere Herausforderungen. Für die Zeit bis zum 6. Januar müssen noch für ungefähr 480 Menschen Unterkünfte geschaffen und die Betreuung organisiert werden - trotz des von NRW-Innenminister Ralf Jäger angekündigten zehntägigen Zuweisungsstopps von Flüchtlingen in die Kommunen. Eine Aufgabe, die bis zur Weihnachtswoche bewältigt sein muss.

Rund 1000 Flüchtlinge leben in Einzelwohnungen
In Aachen sind momentan fast 2200 regulär zugewiesene Flüchtlinge untergebracht. Rund 1000 davon leben in Einzelwohnungen verteilt im Stadtgebiet. Darüber hinaus sind zahlreiche Flüchtlinge in Übergangsheimen mit abgeschlossenen Wohneinheiten sowie auch in Gemeinschaftseinrichtungen untergebracht. Augenblicklich sind ebenso drei Turnhallen (Obere Drimbornstraße, Haarbachtalstraße, Königstraße) mit zugewiesenen Flüchtlingen belegt. Mit Hochdruck werden zurzeit in der Verwaltung Plätze zur Unterbringung von Flüchtlingen in Einzelwohnungen, dem ehemaligen Versorgungsamt Turpinstraße sowie dem ehemaligen Labortrakt der Schule Kaiserstraße geschaffen. Ebenso wird die Unterbringung von Flüchtlingen in der ehemaligen Kita am Kronenberg (Händelstraße) und im Haus der Jugend in Kalverbenden geprüft.

Bis Anfang März Wohnraum für weitere 750 Flüchtlinge
Über die Feiertage und wohl auch noch einige Wochen darüber hinaus müssen jedoch auch weitere Turnhallen belegt werden. In den Turnhallen Höfchensweg, Franzstraße, Saarstraße, Philipp-Neri-Straße und Nerscheider Weg werden so zusätzliche Notunterkünfte geschaffen. Bis Anfang März wird die Stadt dann für weitere rund 750 schutzsuchende Menschen Wohnraum in Wohnhäusern, ehemaligen Schulen und umgenutzten Gewerbeeinheiten bereitstellen.

Bitte um Verständnis und Unterstützung
„Im Moment prüfen wir täglich aufs Neue städtische Immobilien und Angebote von Dritten, um die Flüchtlinge unterbringen können“, sagt Sozialamtsleiter Heinrich Emonts. Und weiter: „Wir wissen, dass wir mit der Nutzung von Turnhallen den Schulen, Vereinen und Privatpersonen einiges zumuten. Wir werden entsprechend alles tun, diese Form der Unterbringung so bald wie möglich wieder zu beenden.“ Anlass zur Hoffnung gibt dabei die Tatsache, dass das Land in Kürze für 1000 Flüchtlinge eine zentrale Notaufnahmestelle am Aachener Westbahnhof einrichten wird. Im Rahmen dessen hat die Stadt Aachen die Bezirksregierung jetzt gebeten, die dann als Notunterkünfte genutzten Turnhallen wieder freizugeben. Emonts: „Sowohl die Politik als auch die Verwaltung hoffen und bitten in dieser schwierigen Situation weiterhin um das Verständnis und die Unterstützung der Aachener Bevölkerung“.

Bis Ende der Woche betreut die Stadt Aachen fast 2200 regulär zugewiesene Flüchtlinge. Daneben bietet sie insgesamt bis 1060 Menschen in den neun verschiedenen Noteinrichtungen des Landes eine Unterkunft. Ferner hat Aachen rund 670 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Obhut genommen.