Alles rund um Aachen

GRÜNE wollen Elektrobusse für die ASEAG. Wenn es nach dem Willen der Aachener GRÜNEN geht, werden die Dieselbusse bei der ASEAG Schritt für Schritt gegen Elektrobusse ausgetauscht. Mit den Mitteln des dritten Konjunkturpakets der Bundesregierung, dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz für finanzschwache Kommunen, wäre der Einstieg in die Elektromobilität zeitnah möglich: In den nächsten drei Jahren könnten rund 30 neue Elektrobusse angeschafft und die notwendige Ladeinfrastruktur finanziert werden. 14,7 Millionen EURO fließen nämlich auf diesem Weg zusätzlich in die Stadtkasse. Einen entsprechenden Beschluss will die Oppositionsfraktion in der nächsten Ratssitzung herbeiführen.

Die Bundesregierung fördert mit dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz vor allem investive Maßnahmen im Bereich der Energieeinsparung und des Klimaschutzes. Bereits vor zwei Monaten hat die Stadtverwaltung dem Rat vorgeschlagen, diese Mittel für den Aufbau von Elektrobuslinien zu verwenden. Damals verweigerte die Ratsmehrheit dem Oberbürgermeister allerdings die Gefolgschaft. Der Beschluss über die Verwendung der Mittel wurde vertagt. In der Zwischenzeit hat nun auch das Fraunhofer-Institut IVI (Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme, Dresden) in einer Systemuntersuchung empfohlen, im ersten Schritt die Linien 2, 5, 33, 45 und 73 mit Elektrobussen auszurüsten.

Die GRÜNEN ergreifen deshalb erneut die Initiative und holen das Thema ein weiteres Mal auf die Tagesordnung der Ratssitzung am 11. November. Wilfried Fischer, mobilitätspolitischer Sprecher der GRÜNEN, sagt dazu an die Adresse der Großen Koalition in Aachen: „Wir werben bei den anderen Parteien dafür, hier groß zu denken und sich nicht im Klein-Klein verschiedenster Projektförderungen zu verlieren. Wir haben hier eine relativ einmalige Chance, einen großen Schritt in Richtung Elektromobilität zu machen. Die GRÜNEN können dem  Oberbürgermeister nur zustimmen, wenn es in der Verwaltungsvorlage heißt:  ‚‘Der Einstieg in die Elektromobilität würde den zu erzielenden klimapolitischen Effekt nochmals deutlich verbessern und zusätzlich die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Aachen, die bereits ein breites Forschungs- und Entwicklungspotenzial unter dem Stichwort E-Mobilität aufgebaut hat, erheblich stärken‘.“

Und für den Einstieg wird es höchste Zeit: Der Otto- und der Dieselmotor waren die Innovationen des letzten Jahrhunderts, doch das ist lange her. Die Ölvorräte sind begrenzt. Die Verbrennung von Benzin- und Dieselkraftstoff belastet das Klima und beeinträchtigt die Luftqualität in den Städten. Elektroantriebe sind mit Blick auf die Luftreinhaltung die bessere Alternative und gerade im Bereich der Linienbusse auch wirtschaftlich attraktiv. Sabine Göddenhenrich, umweltpolitische Sprecherin der Aachener GRÜNEN, dazu: „Der Umstieg auf Elektrofahrzeuge macht heute auch deswegen Sinn, weil die Erneuerbaren Energien deutlich auf dem Vormarsch sind. Der Anteil von Sonne, Wind und Biomasse an der Stromproduktion beträgt in Deutschland mittlerweile rund 30 Prozent. Damit haben die Erneuerbaren die Atomenergie lange hinter sich gelassen. Diese Entwicklung ist das Ergebnis konsequenter grüner Politik in den letzten 25 Jahren.“