Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Die Zahl der Krätze-Fälle ist in den vergangenen beiden Jahren in der StädteRegion Aachen stark gestiegen. Nach 26  Fällen in 2013 und 84 Fällen in 2014 wurden dem Gesundheitsamt im laufenden Jahr bislang schon 66 Fälle gemeldet. Diese betreffen im Kern Kindergärten, Schulen und Pflegeeinrichtungen. Das Gesundheitsamt weist darauf hin, dass auch Eltern verpflichtet sind, Kita oder Schule über die Krankheit zu informieren. Eine Wiederzulassung des Kindes darf erst nach Therapie erfolgen. Zudem sei es immens wichtig, die Hautkrankheit so schnell wie möglich richtig zu behandeln.

Bei Krätze handelt es sich um mit bloßem Auge kaum wahrnehmbare  Parasiten, die starke Hautreaktionen auslösen. Betroffen sind insbesondere Kinder in Kindertagesstätten und Schulen sowie pflegebedürftige Menschen, da die Krätze bei Hautkontakt übertragen wird. Beispiele hierfür sind das gemeinsame Schlafen in einem Bett, Spielen und Kuscheln sowie  pflegerische Tätigkeiten. Ganz wichtig, so Dr. Verena Bochat vom Gesundheitsamt, sei sowohl eine schnelle Meldung als auch die korrekte Behandlung der Krankheit, um eine weitere Verbreitung zu unterbinden. Problem sei, dass Krätze wenig bekannt ist, die Fallzahlen jedoch steigen. Im Verdachtsfall wird geraten, schnellstmöglich einen Hautarzt aufzusuchen. Denn je eher Krätze richtig behandelt wird, desto eher lässt sie sich eindämmen.

Krätze (medizinisch: Skabies) ist eine weitverbreitete parasitäre Hautkrankheit des Menschen. Sie wird durch Krätzmilben (Sarcoptes scabiei) verursacht. Die 0,3–0,5 Millimeter großen Weibchen bohren sich in die Oberhaut und legen dort ihre Eier ab. Ihre Absonderungen sorgen für heftige Hautreaktionen mit Bläschen, Pusteln und nachfolgend auch Kratzwunden. Die Inkubationszeit beträgt etwa drei bis sechs Wochen. Für befallene Patienten gilt in Deutschland nach § 34 Infektionsschutzgesetz bereits bei Verdacht ein Verbot des Aufenthalts in Gemeinschaftseinrichtungen.

Detaillierte Informationen gibt es im Internet unter www.infektionsschutz.de im Bereich „Erregersteckbriefe“ und dort „Krätze(Skabies)“.