Alles rund um Aachen

Das Großfeuer in einem Lager- und Gebäudekomplex an der Gut-Dämme-Straße 1 (Ecke Prager Ring), das seit den frühen Morgenstunden des Montags (1. Juni) die Aachener Feuerwehr beschäftigt, ist unter Kontrolle. Die Löscharbeiten werden sich nach Auskunft der Berufsfeuerwehr allerdings noch über den gesamten Tag hinziehen. Die Aachener Feuerwehr ist heute Nacht um 3.19 Uhr durch einen Brandmeldealarm zu dem Großfeuer an der Gut-Dämme-Straße gerufen worden. Dort brannte zunächst das Lager einer Möbelfirma in voller Ausdehnung. Das Feuer hat sich auf das gesamte Gebäude ausgeweitet, ein Fitness-Studio ist nicht mehr zu retten, weitere kleine Gewerbebetriebe im Komplex sind ebenfalls schwer betroffen. Auch eine Fußballhalle, die sich im Areal befindet, ist in Mitleidenschaft gezogen worden. Hier gelingt es der Feuerwehr jedoch, einen Durchbruch des Feuers zu verhindern. Menschen sind nach bisherigem Kenntnisstand nicht zu Schaden gekommen. Drei Personen, die sich in dem im 24-Stunden-Service betriebenen Fitnessstudio aufhielten, konnten das Gebäude unversehrt verlassen.

Foto: Berufsfeuerwehr Aachen

Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehren Hand in Hand

Über 150 Feuerwehrleute sind seit vielen Stunden im Einsatz vor Ort. Das betrifft die komplette Berufsfeuerwehr mit ihren Löschzügen Süd, Hauptwache und Nord sowie die Züge der Freiwilligen Feuerwehren Mitte, Eilendorf, Haaren, Nord, Sief  und Kornelimünster. Zur Hilfe geeilt sind auch die Feuerwehr Eschweiler und das THW. Für den Fall anderer Einsätze, für die sogenannte rückwärtige Sicherung, besetzen etwa 70 Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehren Richterich, Walheim, Verlautenheide, Laurensberg und Brand die Wachen der Berufsfeuerwehr. Im Laufe des Tages ist mit einer Entspannung zu rechnen.

Größter Einsatz der letzten Jahrzehnte

Feuerwehrchef Jürgen Wolff sprach bei einer Pressekonferenz am frühen Morgen vor Ort von dem größten Feuerwehreinsatz der zurückliegenden Jahrzehnte. „Das betroffene Gebäude war leider schnell verloren“, sagte er, „uns ging es darum, mit allen Kräften die umliegenden Gebäude zu schützen. Das ist uns dank der Einsatzkraft unserer Leute gelungen.“

Vier Hubrettungsbühnen bringt die Aachener Feuerwehr zum Einsatz, zusätzlich sind sechs Wasserwerfer auf das Gebäude gerichtet, die – jeder für sich – etwa 1600 Liter Wasser pro Minute transportieren. Immer noch lodert das Feuer immer wieder auf.

Das Gebiet ist seit den frühen Morgenstunden weiträumig von der Polizei abgesperrt, die Sperrungen werden - dem Verlauf der Löscharbeiten folgend – angepasst. Die Feuerwehr hatte aufgrund der hohen Rauchentwicklung die Bevölkerung bereits am Morgen darum gebeten, Türen und Fenster zu schließen, die Rauchsäule war weithin sichtbar. Erhöhte und gesundheitsgefährdende Messwerte wurden bei Luftmessungen nicht festgestellt.  

STAWAG: Alle umliegenden Betriebe sind wieder mit Strom versorgt

Zur Brandursache kann sich die Stadt Aachen nicht äußern, die Ermittlungen hat die Aachener Staatsanwaltschaft übernommen.

Seitens der STAWAG ist zu vermelden, dass alle umliegenden Gewerbetriebe inzwischen wieder mit Strom versorgt sind, nachdem sie wegen des Brandes kurz vom Netz genommen werden mussten. Dies gilt auch für drei Firmen in direkter Nachbarschaft, die zunächst etwas länger vom Netz getrennt waren.

Insgesamt war die Löschwasserversorgung bei diesem Großeinsatz anspruchsvoll. Das Wasser wurde von der Feuerwehr über zentrale Leitungen an Krefelder und Jülicher Straße bezogen, mit Pumpenunterstützung kam Wasser aus der Wurm, die STAWAG verstärkte  die Wasserversorgung durch das Wasserwerk Reichswald.

Im Abwasser wurde ein leicht erhöhter PH-Wert in der direkten Umgebung festgestellt, aber aus der Sicht der Kläranlage gibt es keine Probleme. Die Feuerwehr setzt zur Bekämpfung des Feuers keinen Löschschaum ein.

Mehrfach wurde in Presseanfragen auch die Sicherheit der Gasballons am Prager Ring thematisiert. Hierzu teilen Stadt und STAWAG mit, dass das Feuer die Gasballons zu keiner Zeit gefährdet hat.  Darüber hinaus legt die Feuerwehr ohnehin der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf den Schutz der umliegenden Gebäude. Beides hat die Feuerwehr bei der Pressekonferenz bestätigt. Des Weiteren hat die STAWAG in einem speziellen Gutachten die Betriebssicherheit der Gasballons im Falle eines Brandes in der Nachbarschaft untersuchen lassen: Von ihnen geht selbst bei einem noch näher liegenden Brand keine Gefahr aus.