Alles rund um Aachen

Der Aachener Wald und die hiesigen Wiesen werden gerade zu einer großen Kinderstube: die Brut- und Setzzeit der heimischen Wildtiere beginnt. Jetzt sind sie besonders gefährdet: durch ihre natürlichen Feinde und auch durch Menschen.   Viele Wildtiere, darunter Rehe, legen ihren Nachwuchs in den ersten Wochen nach der Geburt an einer für sie sicheren Stelle ab und suchen dann nach Nahrung. „In regelmäßigen Abständen kehrt die Mutter zum Rehkitz zurück, um es zu säugen oder umzuquartieren“, sagt Dr. Gerd Krämer, Leiter des Forstamts im Fachbereich Umwelt der Stadt Aachen. Selbst wenn die Mutter längere Zeit wegbleibe, seien Rehkitze weder verwaist noch krank. Die Rehmutter, auch Ricke genannt, würde den Aufenthaltsort ihres Kitzes kennen, sie fänden sich gegenseitig durch Fiepslaute.

Immer wieder kommt es vor, dass Menschen im Wald meinen, das Jungtier sei verlassen. Sie nehmen es dann auf und wollen es versorgen oder zum Forstamt bringen. „Dies ist falsch verstandene Tierliebe“, betont Krämer. Auf keinen Fall sollte man die Tiere anfassen: Die Kitze und auch andere Wildtiere nehmen den menschlichen Geruch an und werden dann von der Mutter verstoßen. Der Forstamtsleiter empfiehlt: „Beobachten Sie das Tier und die Umgebung in Ruhe. Wer unsicher ist, kann den Fundort dem städtischen Gemeindeforstamt mitteilen, unter der Rufnummer 0241/432 3694.
Die Forstverwaltung bittet vor allem Hundehalter, ihre Hunde im Wald in den nächsten Wochen angeleint zu lassen. Tragende Wildtiere und Jungtiere sind eine leichte Beute. Auch wenn ein Hund dem Wild keine Verletzung zufügt, greift er massiv in den Lebensraum ein, beunruhigt und jagt die Tiere vollkommen unnötig.