Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Mit der Idee für einen „Radschnellweg Euregio“ war die StädteRegion einer von fünf Gewinnern beim Planungswettbewerb des Landes Nordrhein-Westfalen. Dank der Landesförderung wurde Anfang dieses Jahres eine sogenannte Machbarkeitsstudie beauftragt, die nun untersucht, ob und mit welcher Linienführung eine hochwertige und schnelle Radverbindung für die Region Vorteile bringen kann. Projektpartner sind die Stadt Aachen und die Stadt Herzogenrath sowie auf niederländischer Seite die Gemeinden Heerlen und Kerkrade sowie die Provinz und die Parkstad Limburg. Da in den Niederlanden bereits einige Radschnellwege sehr erfolg-reich umgesetzt wurden, haben sich die deutschen Planer jetzt exemplarisch den Rijn-Waalpad in Nijmegen angeschaut.

“Komfortabel, schnell und sicher”, so wirbt die Provinz Gelderland in den Niederlanden für den Radschnellweg Rijn-Waalpad, der kurz vor der Fertigstellung steht. Dieser verbindet die Städte Nijmegen und Arnhem auf einer Länge von 17 Kilometern und sorgt so für eine Entlastung des motorisierten Individualverkehrs. Radfahrer können ohne Unterbrechung am Stau vorbeifahren. Grund genug für die deutschen Planer, sich das gute Beispiel aus den Niederlanden genauer anzuschauen.

Ein Mitarbeiter der Provincie Gelderland erläuterte die Planungs-grundsätze und machte deutlich, dass die Menschen nur dann vom Auto auf das Fahrrad umsteigen, wenn Radfahren attraktiv ist und zum bequemsten Verkehrsmittel wird. So müssen Radfahrer auf dem Rijn-Waalpad nur noch an wenigen Stellen warten; meistens haben sie Vorrang vor dem Autoverkehr. In vielen Abschnitten wurde ein eigener Radweg mit 4 m Breite angelegt, wo man auf rotem As-phalt und getrennt vom motorisierten Verkehr bequem und sicher fahren kann. Fußgänger haben entweder einen eigenen Weg neben dem Radschnellweg oder werden über andere Verbindungen geführt.
Die praktischen Erfahrungen aus den Niederlanden wollen die Planer jetzt bei der Machbarkeitsstudie „Radschnellweg Euregio“ nutzen. Sie besteht aus drei Teilen. In einem ersten Schritt wird mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger eine Streckenführung und die Gestaltung des Radschnellwegs in verschiedenen Varianten untersucht. Ziel ist, für möglichst viele Wege eine attraktive Alternative zur Fahrt mit Auto zu bieten. Parallel klärt eine Umweltverträglichkeitsstudie, welche Eingriffe in Natur und Landschaft entstehen und wie diese vermieden oder ausgeglichen werden können. Schließlich wird mit einer Potentialanalyse geprüft, in welchem Verhältnis Kosten und Nutzen zueinander stehen. Im Jahr 2016 werden die Ergebnisse den politischen Gremien übergeben, die dann entscheiden, ob und wie die Pläne umgesetzt werden sollen.

Noch vor der Sommerpause soll mit der Bürgerbeteiligung begonnen werden. „Die Bürger haben oft eine besonders gute Ortskenntnis und können wertvolle Anregungen für die Planung geben. Ich möchte da-her die Belange und Ideen der Bürger aufgreifen und die Planung of-fen und transparent gestalten“, kündigt Uwe Zink schon jetzt Veranstaltungen in den Ortsteilen Aachen-Mitte, Richterich, Kohlscheid und Herzogenrath-Mitte an. Zusätzlich können die Bürger mögliche Streckenführungen per Internet, Post oder persönlich auf der Grundlage vorbereiteter Karten skizzieren und vorschlagen. Die Planer arbeiten jetzt mit Hochdruck an den Vorbereitungen.

Weitere Informationen unter: www.radschnellweg-euregio.de, www.rijnwaalpad.nl