Alles rund um Aachen

Die Feuer- und Rettungswache der Stadt Aachen an der Stolberger Straße wird saniert. Mit den vorbereitenden Arbeiten wurde jetzt begonnen. Die eigentlichen Sanierungsarbeiten sollen in der zweiten Hälfte dieses Jahres gestartet werden. Um die Kernsanierung der alten Hauptwache an der Stolberger Straße  angehen zu können, wurde dieser Bereich der Aachener Berufsfeuerwehr auf eine Teilfläche des Grundstücks der Spedition Hammer im Bereich der Straßen Auf der Hüls/Charlottenburger Allee ausgelagert. In einem Mietvertrag wurde die Nutzung des Geländes, der Unterkünfte, einer Halle für den Fuhrpark der Feuerwehr sowie weiterer Räume geregelt. Der Umzug der Rettungswache ist in diesen Tagen (20. April 2015) abgeschlossenen worden. Das komplexe Projekt wird nun einige Zeit brauchen, um reibungslos zu funktionieren. Das städtische Presseamt weist darauf hin, dass folglich ab sofort die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr die Kreuzung Charlottenburger Allee/Berliner Ring befahren werden und bittet die Verkehrsteilnehmer um entsprechende Vorsicht und  Aufmerksamkeit.

Die Aachener Feuerwehr ist stolz auf die erbrachte logistische Leistung dieses wohl in der Bundesrepublik einmaligen Umzugs während es normalen, regulären Dienstbetriebs – in gewisser Weise eine „Operation am offenen Herzen“. Oberbürgermeister Marcel Philipp: „Bei den Top-Projekten, die wir in Aachen haben, ist dies sicherlich vorne mit dabei:“ Und weiter: „Wegen der großen Bedeutung, die die Feuerwehr hat, muss deren Funktionsfähigkeit ständig gewährleistet sein und die volle Einsatzfähigkeit aufrecht erhalten werden.“ Rund 150 Feuerwehrleute sind in der Wache im Schichtdienst im Einsatz. Deren Unterkünfte mit ihrer komplexen Infrastruktur - Sozialräume, Sanitärbereiche, Ruheräume, Spinde für persönliche Dinge und Platz für die komplette Feuerschutzausstattungen sowie Ausbildungs- und Büroräumen - mussten geschaffen und auf die Hüls verlegt werden. Für die im 24-Stunden-Dienst eingesetzten Feuerwehrleute mussten Sportmöglichkeiten - die Fitness der Wehrleute ist im Einsatz von höchster Relevanz und oft überlebensentscheidend - ebenso wie Besprechungs- und Arbeitsräume eingerichtet werden.   Zwei Jahre lang wird man dort voraussichtlich bleiben. Die Rettungsleitstelle bleibt während der Sanierungsarbeiten in der Stolberger Straße.

Im Rahmen einer Pressekonferenz haben  Oberbürgermeister Marcel Philipp, Dezernent Dr. Lothar Barth, Feuerwehrchef Jürgen Wolff und der Unternehmer Tim Hammer der Öffentlichkeit das Projekt und die neue, befristete Unterkunft vorgestellt. Ausschlaggebend für die Verantwortlichen war, dass bei allen Umzugs- und Sanierungsaufgaben Rettungsdienst und Brandschutz zu jeder Zeit voll aufrechterhalten werden konnten. Zwar bringt der Umzug geringe, zeitliche Verzögerungen beim Einsatz mit sich. Die sind aber durchaus tolerierbar, so die Aachener Verwaltung. Oberbürgermeister Marcel Philipp dankte besonders den Feuerwehrleuten, die als gut ausgebildete Handwerker bei großen Teilen des Umzugs selbst tatkräftig mitgearbeitet hatten. Philipp: „Alle haben mit angepackt über das normale Maß hinaus!“ In nur drei Monaten, von Anfang Januar bis Ende März, wurde auf dem Gelände der Spedition Hammer die Feuerwache Hüls mit einer Fahrzeughalle, Nutzfläche ca. 1800 Quadratmeter, mit direkter Ausfahrt auf die Straße "Auf der Hüls" für Rettungsdienst und Feuerwehrfahrzeuge errichtet. Vorausgegangen war im Dezember 2014 der Vertragsschluss mit der Hammer-Tochter martello Immobilienmanagement.

„Wir haben zueinander gefunden, weil wir die gleiche Sprache sprechen“, erklärt Jürgen Wolff, Chef der Aachener Feuerwehr, die überaus gute und in diesem engen Zeitfenster zielorientierte Zusammenarbeit. „Wir sind schließlich alle `von de Chaussee´!“ Der Vertrag mit Hammer martello Immobilienmanagement hat eine Laufzeit von zwei Jahren und endet gegen Ostern 2017.

Der Fahrzeughalle gegenüber wurde ein dreigeschossiger Containerbau aus 81 Containern mit mehr als 1000 Quadratmetern Nutzfläche erstellt. Zusätzlich gibt es auf dem Gelände eine erdgeschossige Büroeinheit. Zwischen Fahrzeughalle und Containerbau ist als Außenanlage ein Feuerwehrhof entstanden, der überwiegend als  Bewegungsfläche für die Fahrzeuge dient, Größe 500 Quadratmeter. Feuerwehrdezernent Dr. Lothar Barth ist stolz, dass trotz der schwierigen Haushaltslage diese Gelder vom Rat der Stadt bereitgestellt wurden: „Die Ausgaben haben ein Volumen von insgesamt 25 bis 28 Millionen Euro.“ In dieser Summe enthalten sind auch die Mietkosten für die Übergangswache Auf der Hüls.

Die Kernsanierung des unter Denkmalschutz stehenden alten Wachgebäudes ist dringend erforderlich, um die Einsatzfähigkeit der Aachener Feuerwehr auf Dauer zu garantieren. Der derzeitige Zustand der Wache liegt deutlich unter dem üblichen Standard. Ob Betten, Duschen, Aufenthaltsräume - es muss alles runderneuert werden. Nach dem bereits abgeschlossenen Bau der neuen Leitstelle, Fertigstellung  2012, und der jetzt anstehenden Sanierung des alten Hauptgebäudes steht als dritter Abschnitt danach die Sanierung der Werkstätten an. Hierzu werden voraussichtlich im kommenden Jahr erstmals Planungsmittel im städtischen Haushalt bereitgestellt.

Tim Hammer, Spedition Hammer: „Wir haben von heute auf morgen innerhalb kürzester Zeit etwas auf die Beine gestellt. Das war so auch für uns eine Herausforderung, aber auch ein schönes Beispiel dafür, wie private und öffentliche Partnerschaft funktionieren kann.“