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Zum Schicksal eines Öchers in den Napoleonischen Kriegen. Der Aachener Germanist und Öcher-Platt-Experte Dr. Manfred Birmans widmet sich in einem Vortrag der Frage, wie es einem wehrpflichtigen Aachener unter Napoleon erging. Er berichtet dabei über die Erlebnisse des Soldaten Josef Braun. Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms zur Karlspreisverleihung an den Präsidenten des Europäischen Parlaments Martin Schulz. Sie beginnt am Sonntag, 19. April, um 11.30 Uhr im Vortragssaal des Centre Charlemagne am Katschhof. Der Vortrag trägt den Titel „Europa - Per pedes und im Kugelhagel. Zum Schicksal eines Öchers in den Napoleonischen Kriegen“.

Mit Ende der reichsstädtischen Zeit wurden die Aachener zu Franzosen und dem Kaiser Napoleon wehrpflichtig für seine Kriege. Im „Wanderbuch“ des Soldaten Josef Braun ( geboren (*) 1782, gestorben (+)1861) aus der Peterstraße ist schlicht und ohne Pathos notiert, was die Soldaten unterhalb der Feldherrnhügel in Austerlitz und Jena, in Spanien und Russland erlitten haben. Die Grafiken und Gemälde des Francisco de Goya belegen Brauns Wahrnehmung ebenso wie Bilder der Schlachtenmaler beim Russlandfeldzug, deren Werke sich wandeln von glorifizierender zu verstörender Darstellung.

Das bewegende Schicksal des Josef Braun findet sich, ins Satirische gedreht, auch in der Dialektliteratur des Dr. Josef Müller (*1802 +1872) wieder: Hier lehrt der Thekenheld „Bamberg“ mit seinen Kumpanen „Wickes va Bergdresch“  und „Küeb va Heele“ als „Housare“ in Spanien den Engländern Mores und in Russland den Frauen die Liebe. Eine vergnügliche Auslegung nach vormaligem Elend.

Der Eintritt ist frei. Wegen beschränkter Platzzahl bitten die Veranstalter um Anmeldung unter der E-Mail-Adresse kultur@mail.aachen.de. Veranstalter sind die Stadt Aachen und die Karlspreisstiftung.

Europa – per pedes und im Kugelhagel.
Zum Schicksal eines Öchers in den Napoleonischen Kriegen
Vortrag von Dr. Manfred Birmans
Vortragssaal, Centre Charlemagne, Katschhof, Aachen
Sonntag, 19.04.2015 | 11.30 Uhr