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Angela Merkel: Aachener Modellprojekt Switch soll Schule machen in Deutschland
Bundeskanzlerin besucht gemeinsam mit Bundesbildungsministerin Johanna Wanka den Ausbildungsbetrieb ComConsult in Aachen.
Studienabbrecher erhalten mit SWITCH eine neue Perspektive.

Studienabbrecher erhalten in Aachen eine neue Perspektive: Sie absolvieren eine verkürzte Berufsausbildung und steigen bereits nach 18 Monaten ins Berufsleben ein. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel sieht in dem von der Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen initiierten Projekt SWITCH ein Modell, das „im wahrsten Sinne des Wortes Schule machen und typisch werden sollte für die Bundesrepublik Deutschland“. Sie besuchte heute gemeinsam mit Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka das Unternehmen „ComConsult Kommunikationstechnik“ in der Aachener Pascalstraße, um sich vor Ort ein Bild zu machen von den Möglichkeiten, die Studienabbrecher als Auszubildende erhalten.

Foto: Andreas Herrmann/Stadt Aachen.

Von links nach rechts:
Stefan Rolf, Geschäftsführer ComConsult Kommunikationstechnik GmbH, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, Martin Woyke, Geschäftsführer ComConsult Kommunikationstechnik GmbH, Marcel Philipp, Oberbürgermeister der Stadt Aachen.

Die Bundeskanzlerin möchte „flächendeckend dafür werben, dass solche Modelle Realität werden.“ Schritt für Schritt müsse es zur Normalität werden, dass „für Menschen, die ihr Studium begonnen haben und nicht abschließen konnten, die Möglichkeit einer verkürzten Berufsausbildung besteht.“ Aachen sei als Hochschulstandort ein „ganz besonders geeignetes Beispiel, von dem viele lernen können.“

Oberbürgermeister Marcel Philipp erläuterte, dass seit 2011 bereits 170 Studienabbrecher im Rahmen von „SWITCH“ an Unternehmen aus der Region Aachen als Auszubildende vermittelt werden konnten. Damit leiste man einen wichtigen Beitrag, um den Fachkräftemangel zu verringern. Der OB zeigte sich sehr erfreut über den Besuch der Kanzlerin und die Wertschätzung für das Aachener Modellprojekt: „Wir konnten damals nicht ahnen, welche positiven Wirkungen es erzielen würde.“ Das Projekt wird mit verschiedenen Partnern umgesetzt, unter anderem den Hochschulen, der Industrie- und Handelskammer, dem Handwerk und den Berufskollegs. Die Bundeskanzlerin bezeichnete dies als „vorbildlich.“

Foto: Andreas Herrmann/Stadt Aachen.

Von links nach rechts: Stefan Rolf, Geschäftsführer ComConsult Kommunikationstechnik GmbH, Arndt Kessler, Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und Absolvent im Rahmen von SWITCH, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, Martin Woyke, Geschäftsführer ComConsult Kommunikationstechnik GmbH, Marcel Philipp, Oberbürgermeister der Stadt Aachen.

Sieben ehemalige Studierende haben bereits die verkürzte Ausbildung bei ComConsult absolviert. „Wir als Unternehmen profitieren sehr von den Auszubildenden, die wir über SWITCH erhalten haben.“, erläuterte Stefan Rolf, Geschäftsführer des IT-Unternehmens aus der Pascalstraße.
Bert Wirtz, Präsident der Industrie- und Handelskammer, unterstrich die Bedeutung, die eine duale Ausbildung weiterhin habe: „Junge Menschen erhalten damit eine Perspektive.“  
Der Besuch von Bundeskanzlerin Merkel und Bundesbildungsministerin Wanka in Aachen steht auch in Zusammenhang mit einer Förderzusage, die das Aachener Modellprojekt von der Bundesregierung vor kurzem  erhalten hat: SWITCH wird damit zur Full-Service-Agentur für Studienabbrecher/innen ausgebaut, unabhängig von Studienfächern und Ausbildungsberufen. Bisher wurden vor allem technische und mathematisch-naturwissenschaftliche Studienfächer berücksichtigt.

Die Bundeskanzlerin machte sich bei ihrem Besuch ein sehr umfassendes Bild von dem Projekt, dem Unternehmen und der persönlichen Situation der Auszubildenden. Sie stellte gezielte Fragen zu den Inhalten der Ausbildung und nahm Verbesserungsvorschläge der „Azubis“ mit auf den Weg.

Weitere Informationen unter

www.aachen.de/switch