Alles rund um Aachen

 Der Zustand der Marktstraße ist schlecht, die Waschbetonplatten auf dem Marktplatz lösen sich auf, die Grünanlage ist in die Jahre gekommen – schon lange warten die Brander Bürger auf Verbesserungen in ihrem Ortskern. Nun ist es so weit: Unmittelbar nach Ostern beginnt der Umbau der Marktstraße und – voraussichtlich im Sommer oder Herbst - des Marktplatzes. „Die Maßnahme ist die größte Städtebaufördermaßnahme, die wir in Aachen in diesem Jahr durchführen. Rund 7 Millionen Euro werden jetzt und in den nächsten Jahren in Brand investiert, wir erhalten 4,0 Millionen Euro Fördermittel vom Land Nordrhein-Westfalen“, erklärte Christiane Melcher, Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen, auf einer Pressekonferenz am Dienstag, 31. März, im Bezirksamt Brand.

In diesem Frühjahr steht zunächst der Straßenbau der Marktstraße im Vordergrund. Die STAWAG hatte in den Jahren 2010 und 2011 Kanal und Versorgungsleitungen erneuert und die Straße anschließend – mit Rücksicht auf das Gesamtprojekt - nur provisorisch wieder hergestellt. Jetzt folgt endgültige Wiederherstellung von Fahrbahn und Nebenanlagen, zunächst von der Trierer Straße bis zur Röhrigstraße, anschließend von der Röhrigstraße bis zur Ringstraße. „Die Arbeiten beginnen am Dienstag, 7.  April, und werden rund viereinhalb Monate dauern“, erläuterte Regina Poth, Abteilungsleiterin Straßenbau der Stadt Aachen. In den ersten zwei bis drei Wochen wird der Gehweg von der Trierer Straße bis zum Marktplatz, Hausnummer 8, erneuert.

Die Fahrbahn muss in diesem Abschnitt gesperrt bleiben, weil sie für das Aufstellen von Arbeitsgeräten benötigt wird. Anschließend wird die Zufahrt wieder freigegeben, wenn die Erneuerung von Fahrbahn und Gehwege bis zur Röhrigstraße erfolgt. Dies dauert etwa drei Monate. Voraussichtlich im Juli wird dann der Abschnitt Röhrigstraße – Ringstraße in Angriff genommen. Eine Umleitung für Autofahrer wird nicht ausgeschildert, da die Marktstraße nur wenig vom Durchgangsverkehr und zumeist von Ortskundigen befahren wird. Die ASEAG-Buslinien werden während der gesamten Bauzeit über die Hochstraße umgeleitet.

Im Bereich gegenüber dem Marktplatz wird sich wenig an der Straßenaufteilung ändern – wie bisher ist dort „Senkrechtparken“ vorgesehen. Im weiteren Verlauf der Marktstraße bis zur Ringstraße wird beidseitig ein Längsparkstreifen, regelmäßig unterbrochen durch Baumanpflanzungen, angelegt. Die Parkplätze vor der Schule entfallen, dafür wird der Parkplatz zwischen Schule und Eschenallee vergrößert. Die Mittelinsel an der Schule wird durch eine einseitige Einengung ersetzt. Die Bürgersteige werden auf rund 2 bis 3 Meter Breite ausgebaut und barrierefrei gestaltet. Für Radfahrer werden 14 Bügel eingesetzt. Die Beleuchtung wird ebenfalls erneuert.

In einem zweiten Bauabschnitt, der allerdings erst frühestens im Sommer oder Herbst beginnen kann, soll der Einmündungsbereich mit der Trierer Straße neu gestaltet werden. Dort entsteht dann eine attraktive Aufenthaltsfläche mit zusätzlichen Bäumen, die für die Gastronomie genutzt werden kann – das sogenannte „Gastro-Band“.

In einem weiteren Schritt wird auch der Marktplatz umgestaltet, er erhält eine neue Oberfläche, so dass dort ebenfalls großzügige Aufenthaltsflächen mit Außengastronomie entstehen. Landschaftsarchitekt Andreas Hermanns (Schwalmtal), der mit seinem Unternehmen 2009 den Wettbewerb „Brander Markt“ gewonnen hatte, erläuterte die Planungen: „Die Grünflächen auf dem Gelände des alten Friedhofs sowie rechts und links der Eschenallee erhalten eine neue Ordnung und Struktur, es werden neue Beete angelegt, auch Wasser spielt dabei eine Rolle.“ Darüber hinaus werden die Kinderspielbereiche erneuert.
Peter Tillmanns, Bezirksbürgermeister von Brand, zeigte sich ausgesprochen zufrieden mit den nun beginnenden Veränderungen des Ortskerns: „Wir freuen uns auf die deutlich höhere Aufenthaltsqualität und haben schon ungezählte Ideen, wie wir etwa den neuen Brander Markt nutzen werden.“

Im Mai oder Juni kann auch mit dem Bau der neuen Sporthalle für die Grundschule Markstraße begonnen werden. Bezirksamtsleiter Wolfgang Sanders erklärte diese Maßnahme: „Während der Osterferien beginnen bereits vorbereitende Arbeiten, zum Beispiel der Abriss der Pausenhalle.“ Der Bau wird etwa ein Jahr benötigen, die Kosten betragen knapp 1,5 Millionen Euro, allerdings stehen hierfür keine Fördergelder zur Verfügung. Anschließend, als Schlusspunkt der Städtebauförderung in Brand, wird der denkmalgerechte Umbau der alten Turnhalle in Angriff genommen werden. Sie soll zu einer Aula und zu einem Versammlungssaal für Bürgerinnen und Bürger in  Brand umgestaltet werden. Doch das wird nicht vor 2017 oder 2018 beginnen können.

Chronologie
Mai 2008     Start in Brand – Perspektivenwerkstatt zur Rahmenplanung
September 2008    Bürgerforum „Wir entwickeln Brand weiter“ zur Rahmenplanung
Februar 2009    Der Planungsausschuss beschließt die Rahmenplanung und  gibt den Auftrag zum Wettbewerb Brander Markt     
August 2009    Entscheidung im Wettbewerb, 1. Preis Hermanns Landschaftsarchitektur, Beschluss Planungsausschuss zur Beauftragung 1. Preis
September 2010    Beschluss Ratsgremien über Entwurf
Dezember 2014    Förderbescheid
April 2015    Baubeginn

Weitere Informationen unter www.aachen.de/marktplatz