Alles rund um Aachen

Anfang Mai wird das Wasser in die Becken gelassen, dann wird die neue Technik getestet. „Die gute Nachricht: Wir können den Hangeweiher im Mai öffnen, leider nicht wie gewohnt schon am 1. Mai, sondern erst Pfingstsamstag, wenn alles glatt läuft“, so Petra Prömpler, Leiterin des Fachbereichs Sport der Stadt Aachen. Man sei im Budget und in vielen Bereichen auch in der Zeit. Allerdings habe es dann doch hier und da ein paar Verzögerungen bei dem ambitionierten Umbau des Aachener Freibades gegeben, die „sich jetzt summieren“ und zur voraussichtlichen Öffnung am Samstag, 23. Mai, führen. Vor allem bei den Grünflächen müsse man noch Zeit investieren: „Wir wollen ja, dass alles einladend und vor allem verkehrssicher ist.“ Die Liegewiesen rund um die Becken sehen derzeit auch nicht nach Sonnenbad, sondern eher nach Schlammbad aus: Die bis zu 2,70 Meter breiten Spezialmaschinen haben ihre Spuren hinterlassen, von den Ausschachtungsarbeiten ganz zu schweigen.

Der zuständige Abteilungsleiter für das technische Gebäudemanagement, Bernhard Deil, nennt die Bauzeit von gut viereinhalb Monaten für die Bausumme von 2,1 Millionen Euro dann auch „fast olympisch“: „Was wir hier verbauen, sind ja keine Teile aus dem Regal, sondern oft Sonderanfertigungen.“ Fast alles müsse „von Hand zusammengebaut, geschweißt, montiert“ werden. So wurden die neuen Rohre teilweise an die alten angepasst und angeschlossen. Im so genannten Technikgebäude ist ein großer Teil der neuen Filteranlagen schon montiert, aber immer noch wird geschweißt, gehämmert, verputzt. Mehr Platz hat man dadurch gewonnen, dass der Chlorbunker nun gesondert untergebracht ist. „Wir brauchen hier jeden Zentimeter Platz“, erläutert Martin Lambertz, zuständiger Projektleiter und Architekt. Ein weitere Vorteil: Nun könne das Chlor auch während des laufenden Betriebs angeliefert werden, da die Fässer nicht mehr über das Gelände transportiert werden müssen.

Glück hatte man mit dem milden Winterwetter: „Wir haben einen Tag vor dem kurzen Frost betoniert“, so Projektleiter Lambertz zufrieden. Die so genannten Schwallwasserbehälter, also unterirdische „Tanks“ in denen das Überlaufwasser aufgefangen, gereinigt und dann in Frischwasserqualität zurück ins Becken geleitet wird, sind im Hangeweiher ein Novum: „Die gab es bisher so nicht.“ Bisher lief stets Frischwasser als Ersatz für das verdrängte Wasser zu. Nun fangen die Behälter unter einem Teil der Liegewiese das Wasser auf. Zu sehen bekommt der Badegast später nur ein paar Bänke und Liegen aus Holz, die die Wartungszugänge zu dem 35 Meter langen, fünf Meter breiten und gut 2,50 Meter tiefen Bauwerk abdecken, das insgesamt aus vier Behältern besteht. Das neue Verfahren spart Wasser und Energie: Rund 75.000 Euro pro Badesaison will man sparen, wenn im Sommer 2018 auch der zweite Bauabschnitt, der im Herbst 2017 startet, abgeschlossen ist. Diesen zweiten Abschnitt wird man dann allerdings deutlicher sehen, denn dann werden die Becken erneuert, mit Edelstahl ausgekleidet. Insgesamt sind dann 4,8 Millionen Euro in die Sanierung des Freibads geflossen.

Lambertz ist zuversichtlich, dass der Pfingstsamstag als Termin passt: „Wir bekommen den Schaltschrank nach Ostern, dann müssen wir den anschließen. Auch der Filtersand kommt am 17. April.“ Anfang Mai wird dann der ‚Wasserhahn aufgedreht‘ und die beiden Becken gefüllt – mit insgesamt 3.200 Kubikmetern Wasser, 800 für das kleine und 2.400 für das große Becken. Dann müssen die Pumpen und Filter einen rund zweiwöchigen Testlauf absolvieren. „Da gibt es sicher viel zu justieren, ein zu stellen. Es ist ja ein komplett neues System“, so Bernhard Deil. Der wünscht sich derzeit ab Anfang Mai vor allem eins: „Sonne, damit der Rasen auf den Liegewiesen gut wächst.“