Alles rund um Aachen

Beim Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters für die Aachener Vereine:

Schon traditionell verbindet Oberbürgermeister Marcel Philipp den Neujahrsempfang für die Aachener Vereine im Krönungssaal des Aachener Rathauses mit der Verleihung des Ehrenamtspreises der Stadt. Um die Bedeutung des für unsere Gesellschaft so wichtigen ehrenamtlichen Engagement nachhaltig zu unterstreichen und damit das oft jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement der Aktiven auch die gebührende Aufmerksamkeit erfährt, ist dieser Rahmen gewählt. Damit soll zugleich auch die Arbeit der vielen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger noch mehr in das Bewusstsein der Menschen unserer Stadt gebracht und als Beispiel gesetzt werden.

 

Foto: Stadt Aachen

Die Stadt Aachen zeichnet seit 2012 jeweils zu Jahresbeginn eine Einzelperson und eine Personengruppe für ihr ehrenamtliches Wirken aus. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr die 78 Familienpatinnen und Familienpaten des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer in Aachen sowie die beinahe 80 Jahre alte Gertrud, genannt Trudi, Zimmermann, die sich ehrenamtlich beim Frauennotruf engagiert.  

„Wenn man einen Menschen als „echten Glücksfall“ bezeichnet, ist das schon etwas ganz Besonderes“, so der Oberbürgermeister in seiner Laudatio auf Trudi Zimmermann. „Unsere Preisträgerin des Ehrenamtspreises der Stadt Aachen 2015 wird mit diesem Begriff beschrieben – und wir alle können nur ahnen, welche besondere Wertschätzung sich dahinter wohl verbergen muss. Frau Zimmermann ist beim Frauennotruf Aachen seit 2008  unverzichtbarer Teil des Ganzen. Um die Buchungsarbeiten im Büro des Frauennotrufs noch effizienter bearbeiten zu können, war sie bereit, eigens dafür noch ein neues EDV-Buchhaltungsprogramm zu erlernen – jetzt schmeißt sie den Laden. Frau Zimmermann hat neben der von ihr geführten Buchhaltung auch in einem Projekt zur Thematisierung von Kriegstraumatisierung und bei Angeboten für ältere Frauen mitgearbeitet. Sie selbst hat als Kind im Krieg miterlebt, dass Frauen Gewalt angetan wurde. Heute trägt sie mit ihrem ehrenamtlichen Engagement dazu bei, dass Frauen, denen dieses Schicksal widerfährt, Ansprache, Unterstützung und ein offenes Ohr finden.“

Die Familienpatinnen und Familienpaten des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer in Aachen stehen Eltern und Kindern zur Seite und schenken ihnen Zeit. Seit neun Jahren gibt es die Familienpatinnen und – paten; sie sind zwischen 20 bis 80 Jahre alt und entlasten und unterstützen die betreuten Familien in vielen Lebensbereichen. Die Ehrenamtlichen bieten in der Regel ein- bis zweimal pro Woche konkrete, auf die individuelle Situation abgestimmte Hilfe an. Das kann gemeinsames Singen, Spielen, Basteln, an die frische Luft gehen oder ein gemeinsamer Ausflug sein. Außerdem begleiten sie bei Behördengängen, beim Arztbesuch und vermitteln bei Bedarf weiterführende Hilfen. OB Philipp in seiner Würdigung: „So sehr sich die verschiedenen Familien voreinander unterscheiden, so sehr unterscheiden sich auch die einzelnen Patenschaften. Gemeinsam ist allen, dass Eigenschaften wie Sensibilität, Empathie, Toleranz, Geduld, Flexibilität und oft  auch eine große Portion Humor von den Paten gefordert werden.“

Den musikalischen Rahmen des Abends im Krönungssaal gestaltete das Ensemble "Trio da Musica" aus Vaals unter der Leitung von Philip Kees.