Veranstaltungen

StädteRegion Aachen. Die aktuelle Ausstellung „Von der Idylle in den Schützengraben“ im Kunst- und Kulturzentrum (KuK) der StädteRegion in Monschau gibt Einblicke in die Arbeit Adolf Hölzels und seiner Schüler. Sie haben vor 100 Jahren die moderne Kunst in Deutschland maßgeblich beeinflusst. Eröffnet wurde sie jetzt von Dr. Nina Helfmeier (Leiterin des KUK) und Städteregionsrat Helmut Etschenberg. Bei der Ausstellung steht nicht nur die Malerei im Vordergrund, denn viele der Werke sind von Erlebnissen im ersten Weltkrieg geprägt.


 

Adolf Hölzel, Lehrer an der Stuttgarter Kunstakademie, unternahm im Sommer 1912 mit seinen Studenten eine zweimonatige Reise nach Monschau. In dieser Zeit widmeten sich die Künstler einem neuen, avantgardistischen und expressionistischen Stil.
In Monschau nahm man den Besuch der Gruppe im Zusammenhang mit dem zunehmenden Fremdenverkehr wahr, denn immer mehr Leute suchten Erholung in dem kleinen Eifelstädtchen. Doch mit Einbruch des ersten Weltkriegs im August 1914 war die ruhige Atmosphäre vorbei.

Mit diesem Thema beschäftigt sich die neue Schau im KuK, die den Titel „Von der Idylle in den Schützengraben“ trägt. „In 2014 begehen wir viele Jahrestage. Einige davon sind feierlich, andere stimmen uns sehr nachdenklich“, sagte Etschenberg. Diese Ausstellung zeige schlimme Einzelschicksale, die durch den Weltkrieg entstanden seien. Damit etwas Derartiges nicht wieder passiere, sollten die Menschen gemeinsam „Nein“ zu Krieg sagen, so der Städteregionsrat weiter.

In nur vier Monaten wurde das Projekt mithilfe des Kunsthistorikers Ulrich Röthke zusammengestellt. Nur fünf Tage vor Eröffnung begann der Aufbau. Der erste Teil zeigt Arbeiten des neuen Stils, der während des Monschau-Aufenthaltes gefestigt wurde. Weitere Werke beschäftigen sich mit der künstlerischen Verarbeitung des Krieges, in dem auch einige der Hölzel-Schüler kämpften. Der letzte Teil wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Toni Offermann und Hans-Gerd Lauscher vom Geschichtsverein des Monschauer Landes e.V. entwickelt. Er beschreibt vorherrschende Stimmungen und Einstellungen der Einheimischen während der Kriegsjahre mithilfe von Quellen aus erster Hand. Die graphische Konzeption übernahm Bernd Held.

Das KuK selbst ist als Ausstellungsort bestens geeignet, da es eine direkte Verbindung zwischen Kunst und erstem Weltkrieg herstellt. 1914 diente es als Kommandogebäude. Nach Kriegsende wurde es in ein Realprogymnasium umgebaut. Anschließend beherbergte es ein Finanzamt und seit 2002 ist es zur Heimat des KuK geworden.

Besichtigt werden kann die Ausstellung noch bis zum 4. Mai. Das KuK ist dienstags bis freitags zwischen 14 Uhr und 17 Uhr, sowie samstags und sonntags von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.kuk-monschau.de.