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Die genaue Untersuchung der rotblühenden Rosskastanien am Pontwall am Montag, 24. März, hat gezeigt, dass sechs Bäume aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden müssen. Die Fällarbeiten sind für die kommende Woche geplant (ab Montag, 31. März). Zwei weitere Kastanien werden ab sofort regelmäßig und in kurzen Abständen vom Aachener Stadtbetrieb kontrolliert.

Die Rosskastanien am Pontwall gelten laut Aachener Baumschutzsatzung als grundsätzlich schützenswert. Die untere Landschaftsbehörde der Stadt Aachen hat der Fällung der sechs Bäume dennoch zugestimmt. Die sechs Kastanien sind durch verschiedene Schadenserreger deutlich geschädigt und bereits in ihrer Vitalität stark geschwächt. Nachweisbar ist ein Bakterium mit dem Namen Pseudomonas syringae, das die Leitungsbahnen der Bäume verstopft und binnen kürzester Zeit zum Absterben von Kronenteilen oder der ganzen Krone führen kann.

Überdies wurden die Bäume vom gemeinem Samtfußrübling und vom Aussternseitling befallen, die eine Weißfäule im Holzkörper des Baumes verursachen. Die Erkrankung beeinträchtigt die Stand- und Bruchsicherheit der Bäume.

„Der schlechte Gesamtzustand des Baumbestandes und der sehr starke Befall mit verschiedenen schweren Krankheitserregern machen ein zeitnahes Entfernen der Bäume zur Abwehr von Gefahren und der Wahrung der Verkehrssicherungspflicht leider unumgänglich“, teilte der Baumexperte Andreas Schulz vom Aachener Stadtbetrieb mit.

Neue Bäume werden so schnell wie möglich nach dem Fällen gepflanzt. Dabei  werden auch die zurzeit nicht bepflanzten Baumscheiben entlang
des Parkplatzes neu bepflanzt. Der Stadtbetrieb setzt Esskastanien (Castanea sativa), die zwar einen ähnlichen Namen wie die Rosskastanien
tragen, aber eher mit einer Eiche verwandt sind. Das spiegelt sich in der Holzstruktur und Widerstandsfähigkeit der neuen Bäume wider. Zum Schutz der neuen Bäume wird im direkten Umfeld zusätzlich der Boden ausgetauscht und mit einem spezielles Baumsubstrat durchmischt.

Die Fachleute der Stadt gehen aufgrund der vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse davon aus, dass junge Esskastanien nicht von dem Bakterium Pseudomonas, dem Samtfußrübling oder dem Austernseitling heimgesucht werden können.