Alles rund um Aachen

Nach den vorläufigen Auswertungen des zuständigen Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) ist die mittlere Stickstoffdioxid (NO2)-Belastung an der Wilhelmstraße im Jahr 2013 bei 49,5 Mikrogramm pro Kubikmeter (µgr/m3) Luft geblieben. Damit ist der Wert erstmalig unter die psychologisch wichtige Marke von
50 Mikrogramm gesunken. Der seit Jahren positive Trend, den die Fachleute der Stadtverwaltung maßgeblich auf die integrierte Luftreinhaltestrategie zurückführen, setzte sich damit auch im vorigen Jahr fort. Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz erfährt die frohe Botschaft in seiner Sitzung am Dienstag, 25. Februar (ab 17 Uhr). "Die Trend sinkender Stickoxid-Werte der zurückliegenden Jahre zeigt, dass Aachen mit den Großstädten, die das Thema ‚Umweltzone‘ in den Fokus gestellt hatten, mehr als gut mithalten kann“, sagte Gerhard Peschel vom Fachbereich Umwelt der Stadt. Die Stickoxide sind der wichtigste Umweltindikator für die verkehrsbedingte Belastung mit Luftschadstoffen. Die an der Messstelle Wilhelmstraße gemessenen Stickoxid-Werte gehen zu zwei Drittel auf die örtliche Verkehrsbelastung zurück.

Die Werte beim Feinstaub (PM10) sind an der Messstelle Wilhelmstraße dagegen deutlich angestiegen im Jahr 2013. Das gilt für die Durchschnittsbelastung über das ganze Jahr hinweg, aber auch bei den Kurzzeitbelastungen. Diese Entwicklung führt das Landesamt auf die Großbaustelle am Kaiserplatz zurück. Feinstaub geht zu 70 Prozent auf „nicht verkehrliche Emittenten“ zurück. Dazu gehören der Hausbrand in Wohnhäusern und Unternehmen, örtliche Baustellen oder auch an den Straßenrändern aufgewirbelte staubhaltige Luft. Die LANUV-Fachleute gehen davon aus, dass die Feinstaubbelastung in der Wilhelmstraße wieder deutlich zurückgeht, sobald die Bauarbeiten am Kaiserplatz beendet sind. Damit würde Aachen an den sehr erfreulichen Feinstaub-Trend anknüpfen, der bis ins Jahr 2012 bereits festzustellen war. Die Aachener Verwaltung sieht sich durch den niedrigsten, bislang festgestellten Stickoxidwert-Wert an der Wilhelmstraße darin bestätigt, den bisherigen Weg fortzusetzen und dies in den schon im März anstehenden Gesprächen mit den Vertretern der Bezirksregierung Köln und den örtlichen (Umwelt-)Verbänden deutlich zu betonen. Umweltdezernentin Gisela Nacken sagte: „Die Aachen-Strategie ist voll aufgegangen.

Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir die Akzente an den richtigen Stellen gesetzt und konnten insbesondere den Umweltverbund sehr gut stärken.“ Immer mehr Berufspendler nutzten Busse und Bahnen, immer mehr Kurzstrecken würden mit dem Fahrrad oder zu Fuß bewältigt, in Aachen werde immer umweltfreundlicher und effizienter geheizt. „Und den Bundestrend, dass die Kraftfahrzeuge immer bessere Abgasstandards einhalten, nehmen wir einfach auch noch mit“, so Gisela Nacken.
 
Die Luftqualität gilt als wichtiger Indikator für die Lebensqualität in einer Stadt. Der Trend der letzten Jahre zeigt, dass die Zahl der Aachener Bürger, die kritischen Luftschadstoffbelastungen ausgesetzt sind, signifikant zurückgegangen ist. Aber noch sind die Zielwerte der Europäischen Union (EU) nicht für alle Straßenabschnitte erreicht. Die Verwaltung ist aber weiterhin davon überzeugt, auch dieses Ziel in wenigen Jahren mit vereinten Kräften erreichen zu können. Das LANUV hat angekündigt, die endgültige Auswertung sämtlicher Luftmessstationen in Nordrhein-Westfalen voraussichtlich im April oder Mai dieses Jahres vorzulegen.
Weitere Infos: www.lanuv.nrw.de/