Polizeibericht
Aachen (ots) - Vier voll maskierte und mit Pistolen bewaffnete
Männer haben am Donnerstagnachmittag, um 17.30 Uhr, ein
Juweliergeschäft in der belebten Aachener Innenstadt überfallen und
dabei vor allem hochwertige Armbanduhren gestohlen.

Die Täter konnten flüchten. Während des Überfalls hielten sich
zwei Angestellte und ein älteres Ehepaar in dem Verkaufsraum auf.
Verletzt wurde niemand. Angestellte und Kunden kamen mit dem
Schrecken davon. Die Ermittlungen der Aachener Kripo laufen auch
Hochtouren. Im Rahmen der sofort nach der Tat eingeleiteten
Großfahndung, die auch auf das niederländische und belgische
Grenzgebiet ausgedehnt wurde, fand man am Abend das Fluchtfahrzeug
der Täter in einer Tiefgarage in der Judengasse.

Hier waren Profis am Werk. Es ist davon auszugehen, dass der Coup
von langer Hand sorgfältig geplant wurde. Die Tat selber hat nicht
mehr als drei Minuten gedauert. Nach derzeitigem Ermittlungsstand
sind die Täter mit zwei Autos am Tatort vorgefahren. Ein Anfang
Februar im Bereich Bonn gestohlener schwarzer BMW mit dem Kennzeichen
BN-GE 330 diente als Straßensperre. Das Fahrzeug stellten die Täter
quer zur Straße, sodass kein Autofahrer die Straße am Tatortobjekt
vorbei passieren konnte. Mit dem anderen Auto, einem Ende Januar in
Düsseldorf entwendeten silbernen BMW der 5er-Reihe, Kennzeichen D -
BK 335, fuhren vermutlich zwei Täter bis vor das Ju-weliergeschäft.
Sogleich stürmten sie in das Geschäft. Ohne auch nur ein Wort zu
sagen, drohten sie den Angestellten und den Kunden mit vorgehaltenen
Schusswaffen. Mit einem Vorschlaghammer und den Pistolen
zertrümmerten sie zielgerichtet mehrere Vitrinen mit den hochwertigen
Uhren. Die Beute steckten sie hastig in mitgebrachte Umhängetaschen.
Nach und nach kamen noch die Mittäter drei und vier hinzu. Die beiden
zertrümmerten ebenfalls mit brachialer Gewalt mehrere Vitrinen und
die Scheiben der Auslage. Die Zeugen schilderten, dass die Täter bei
der Tatausführung kein einziges Wort sprachen. Als ein lauter Pfiff
ertönte, seien alle vier wie auf Kommando aus dem Geschäft gestürmt.
Mit dem vor dem Geschäft stehenden 5er BMW seien sie dann geflüchtet. Genau dieses Fahrzeug wurde später in einer Tiefgarage in der
Judengasse verlassen aufgefunden. Tatortaufnahme und Spurensicherung
sowohl im Juweliergeschäft als auch in der Tiefgarage dauerten bis
kurz vor Mitternacht.

Über ein dutzend Zeugen, die zunächst in einem von der ASEAG
bereit gestellten Bus untergebracht waren, wurden noch am Abend von
der Polizei vernommen.

Darüber hinaus sucht die Polizei noch weitere Zeugen. Vor allem
solche, die etwas zu dem silbernen Fluchtfahrzeug sagen können. Dem
5er BMW, mit dem die Täter vom Tatort weg bis zur Tiefgarage in der
Judengasse, Hausnummer 8, fuhren. Wie sie dorthin gelangten, ist
bisher nicht bekannt. Diese Tiefgarage steht im Moment im
Mittel-punkt der Ermittlungen. Hier müssen die Täter entweder in ein
weiteres Fluchtfahrzeug gestiegen sein oder sind zu Fuß, vielleicht
sogar unmaskiert, weiter gegangen.

Darüber hinaus möchten sich bitte Zeugen melden, die vielleicht
etwas Verdächtiges im Vorfeld der Tat bemerkt haben. Zu einem
Zeitpunkt, als der Tatort, das Objekt oder die Fluchtwege
ausbaldowert wurden.

   Derzeit werden Spuren an den sichergestellten Fahrzeugen
ausgewertet.

   Hinweise bitte an die Kripo in Aachen unter der Telefonnummer 0241
- 9577 31301 oder 0241 - 9577 34210.

   Dafür, dass die Tat in einem Zusammenhang mit den Blitzeinbrüchen
der vergangenen Tage in Parfümerien in Herzogenrath und Würselen
steht, gibt es bislang keine Anzeichen.


OTS:              Polizei Aachen