Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen.Über Verkehrsunfälle zu lesen, vor allem solche, bei denen Menschen schwer verletzt werden oder ums Leben kommen, kann bereits eine Belastung darstellen. Doch was ist erst mit denjenigen, die bei solchen Ereignissen vor Ort sind? Verletzte, Zeugen, Angehörige, ja selbst Rettungskräfte? In solchen Fällen sind Menschen wie Frank Ertel und Rolf Berard ganz besonders gefragt. Beide haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Situationen erlebt, in denen andere Menschen psychologische Hilfe brauchten.

Nach rund anderthalb Jahrzehnten sind die beiden erfahrenen Koordinatoren der städteregionalen Notfallseelsorge nun vom Rettungs- und Ordnungsdezernenten Gregor Jansen verabschiedet worden. „Beide haben eine enorme Aufgabe geschultert. Die Notfallseelsorge gehört zu den wichtigsten ehrenamtlichen Tätigkeiten überhaupt“, betont Jansen. „Bei schlimmen Unfällen vor Ort zu sein ist schwierig genug. Aber die Bandbreite der Aufgaben geht ja noch weit darüber hinaus und erfordert deshalb eine gewisse persönliche Reife.“ Frank Ertel koordinierte die Notfallseelsorge für die Evangelische, Rolf Berard für die Katholische Kirche.

Die Einsätze der Notfallseelsorge Aachen beziehen sich in den meisten Fällen auf die Betreuung von Angehörigen, Verletzten und besonders auch Rettungskräften nach Verkehrsunfällen. Darüber hinaus werden sie beispielsweise auch bei Suizidfällen, massiven Gewalterfahrungen oder im Rahmen von vermissten Personen um erste Hilfe auf psychologischer Ebene gebeten. All dies sind zentrale Aufgaben der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) in der StädteRegion Aachen. „Wir haben in den vergangenen Jahren wirklich sehr viele unterschiedliche Situationen erlebt“, sagt Frank Ertel, betont aber auch das blinde Verständnis mit Kreisbrandmeister Bernd Hollands: „Unsere Arbeit funktioniert nur, wenn die Kooperation mit den Einsatzkräften klappt. Das war bei uns immer der Fall.“

Die Koordination der Notfallseelsorge für die Evangelische Kirche übernimmt nun Martin Großmann, für die Katholische Kirche Rita Nagel. Beide sind bereits seit Jahren als Seelsorger im Einsatz und bringen entsprechende Erfahrung „von der Basis“ mit. „Ich bin sicher, dass beide durch ihre zahlreichen Einsätze die neue Aufgabe erfolgreich bewältigen werden“, sagte Dezernent Gregor Jansen. Pfarrer Frank Ertel leitet hauptberuflich weiterhin die Telefonseelsorge Aachen, Rolf Berard ist als Diakon in der Pfarre St. Josef und Fronleichnam in Aachen tätig.

Die Notfallseelsorge Aachen stellt die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung durch eine 24-stündige Bereitschaft sicher. Sie ist ebenfalls in die Führungs- und Organisationsstrukturen der StädteRegion Aachen eingebunden. Die städteregionalen Notfallseelsorger sind jedes Jahr mehr als 100 Mal im Einsatz. In den Jahren 2005 bis 2008 waren es im Schnitt sogar über 200 Einsätze, zu denen sie gerufen wurden.





Veröffentlicht im Auftrag der
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