Alles rund um Aachen

Die Stadt Aachen wird mit dem Erwerber des Luftschutzbunkers in der Rütscher Straße die Schaffung eines Erinnerungsortes und die Dokumentation des Bunkers, der abgerissen werden soll, vereinbaren. Dies soll auch unter Einbeziehung von Vertretern der Bürgerinitiative geschehen, sofern diese ein Interesse daran haben. Das beschloss das Bürgerforum in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig nach langer, ausführlicher Diskussion.

 

Der Bunker wurde durch einen Projektentwickler vom Bund erworben, er möchte Wohnungen auf dem Grundstück errichten. Die Denkmaleigenschaft wurde im Jahr 2005 durch das zuständige Fachamt beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) geprüft und abgelehnt. Durch den Verkauf an einen privaten Investor ging die Zuständigkeit an die Untere Denkmalbehörde der Stadt Aachen über. Allerdings muss auch weiterhin das „Benehmen“ mit dem LVR hergestellt werden, daher wurde der Landschaftsverband erneut um eine Stellungnahme gebeten.

 

Der „historische Zeugniswert“ sei für eine „Unterschutzstellung substanziell nicht mehr ausreichend vorhanden“, heißt es in einem Antwortschreiben vom LVR an die Stadt Aachen vom 10. Oktober 2013. Der zeitgeschichtliche Wert müsse auch in der Bausubstanz „anschaulich zum Ausdruck kommen“. Es gebe keine neuen Erkenntnisse, um die damals getroffene Entscheidung zurückzunehmen, so der LVR in der Stellungnahme.

 

Die Bürgerinitiative wies darauf hin, dass der Bunker als Ort der Entscheidung über die Kapitulation der ersten Großstadt in Deutschland im Zweiten Weltkrieg eine besondere Bedeutung besitze. Durch den Abriss gehe die Erinnerung daran verloren. Die Einschusslöcher seien ein Symbol für die Schrecken des Krieges, wurde im Bürgerforum geltend gemacht. Die Bürgerinitiative forderte einen Ratsbeschluss, der die Eintragung in das Denkmalverzeichnis der Stadt Aachen bewirke. Ob dies jedoch rechtlich überhaupt möglich sei, wurde von Politik und Verwaltung in Zweifel gezogen.

 

Monika Krücken, Leiterin der Denkmalpflege der Stadt Aachen, wies darauf hin, dass der Stadt die Bewahrung der Erinnerung an die Zeit des Zweiten Weltkriegs ein wichtiges Anliegen sei. Viele Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Gruppen würden mit entsprechenden Anliegen an die Stadt herantreten. „Schon seit vielen Jahren überprüfen wir solche Anträge sehr sorgfältig. Wir haben in Aachen viele Bauwerke aus dieser Zeit, die dadurch in der Denkmalliste eingetragen worden sind“, so Krücken.  


   




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