Seit Jahren beklagen Forscher die mangelnde Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sind Bildungschancen zu stark vom Sozialstatus abhängig. Auch auf regionaler Ebene können die Chancen und die sozialen Situation junger und erwachsener Menschen verbessert werden, wenn man Kräfte bündelt und Erfahrungen und Wissen teilt. Deswegen ist diesmal die übergreifende Zusammenarbeit zum Thema „Bildung und Gerechtigkeit“ Thema der Veranstaltung.
Bei der Abendveranstaltung (Montag, 18. November, Einlass: 16:30 Uhr, Krönungssaal Aachen) hält Prof. Dr. Klaus Hurrelmann einen Impulsvortrag mit dem Titel „Bildung als Treibstoff für eine gerechtere Gesellschaft: Wie hängen soziale Situation, Bildungserfolg und persönliche Entwicklung zusammen?“. Hurrelmanns aktueller Forschungsschwerpunkt liegt in der Verbindung von Bildungs-, Sozial- und Gesundheitspolitik. So entwickelt er Strategien zur Prävention von sozialen und gesundheitlichen Benachteiligungen. Der Sozialwissenschaftler war Professor für Bildungsforschung an den Universitäten Essen und Bielefeld, bevor er sich zusätzlich der Gesundheitsforschung zuwandte. So wirkte er 1994 maßgeblich an der Etablierung der ersten deutschen School of Public Health in Bielefeld mit. Zwölf Jahre lang war Hurrelmann Sprecher des Sonderforschungsbereiches „Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter“. Zudem leitete er den deutschen Teil der international vergleichenden Gesundheitsstudie „Health Behavior in School Children“ im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation.
Am Dienstag, dem 19. November, findet dann ab 14:00 Uhr im Berufskolleg Alsdorf ein Fortbildungstag mit Workshops und Impulsvorträgen statt. Es referieren unter anderem Professor Olaf-Axel Burow (Universität Kassel), Mercedes Pascual Iglesias (Integrationsagentur Arbeiterwohlfahrt), Ulrich Kober (Bertelsmann Stiftung), Annette Marquardt (Beraterin der Bezirksregierung Köln), Elke Pfeiffer (Landesjugendamt), Professor Tim Unger (RWTH Aachen) und Michaela Wiese (Stadt Aachen).
Die Großveranstaltung richtet sich an alle, die Bildungsverantwortung tragen – insbesondere an pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte oder Verantwortliche aus Kitas, Schulen, Jugendbildungsstätten, der offenen Jugendarbeit, Politik, Kommunalverwaltungen oder von Jugendhilfeträgern. Mit der Netzwerk- und Fortbildungsveranstaltung will die StädteRegion Aachen Anregungen und Handwerkszeug für die Gestaltung von Bildung in der Region bieten.
Anmeldeschluss ist der 04. November. Interessenten können sich unter www.staedteregion-aachen.de/bildungstaginformieren und anmelden.
Das Bildungsbüro der StädteRegion Aachen richtet den Bildungstag seit 2009 aus. Kooperationspartner sind 2013 das Bildungswerk Aachen und das Lehrerbildungszentrum der RWTH Aachen.
Auskunft erteilt:
Barbara Wennmacher
0241/5198-4316
barbara.wennmacher@staedteregion-aachen.de
Bild: (Anette Berns)
Auch am 18. November wird der Krönungssaal Aachen wieder aus allen Nähten platzen, wenn der renommierte Professor Klaus Hurrelmann über „Bildung und Gerechtigkeit“ referiert. Hier ein Bild vom Bildungstag 2012.