Alles rund um Aachen
StädteRegion Aachen.Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut hat die neuen Impfempfehlungen veröffentlicht. Das Gesundheitsamt der StädteRegion Aachen informiert in diesem Zusammenhang jetzt über die drei zentralen Neuerungen. Demnach wird eine Schluckimpfung für Säuglinge gegen Rotaviren empfohlen. Bei der Hepatitis-B-Impfung ist keine Kontrolle des Impferfolges mehr notwendig. Die dritte Änderung besagt, dass bei Kindern und Jugendlichen künftig die Influenza-Impfung mit einem Nasenspray erfolgen soll.

Die neu empfohlene Rotavirus-Impfung wird als Schluckimpfung gegeben, die im Alter von sechs bis zwölf Wochen beginnen und je nach Impfstoff bis zur vollendeten 24. oder 32. Lebenswoche beendet sein soll. Die Impfung kann zusammen mit  anderen Standardimpfungen bei Säuglingen erfolgen. Rotaviren sind die häufigste Ursache von Magen-Darm-Infektionen bei Kindern unter fünf Jahren. Jährlich kommen bislang etwa 20.000 Kinder in Deutschland aufgrund einer Rotavirus-Infektion mit schweren Problemen ins Krankenhaus. Die Impfkommission empfiehlt die Impfserie frühzeitig zu beginnen, um ein Risiko für Darmprobleme, das mit dem Alter der Impflinge zunimmt, zu minimieren.

Bei der Hepatitis B-Impfung hat die Ständige Impfkommission nach Auswertung aller verfügbaren Daten die Schlussfolgerung gezogen, dass nach einer erfolgreich durchgeführten Grundimmunisierung im Allgemeinen keine Impferfolgskontrolle mehr notwendig ist.

Dritter Punkt ist, dass bei der Grippeschutzimpfung („Influenza-Impfung“) bei allen Kindern und Jugendlichen zwischen zwei und 17 Jahren, nun bevorzugt ein Impfstoff eingesetzt werden kann, der nicht mehr mit einer Spritze verabreicht, sondern in die Nase gesprüht wird. Im Alter von zwei bis sechs Jahren ist eine höhere Wirksamkeit dieser Darreichungsform beschrieben. Positiver Nebeneffekt kann sein, dass für die jährlich zu wiederholende Impfung die Akzeptanz sowohl bei Kindern als auch bei Eltern steigt. So soll es gelingen, mehr vermeidbare Krankheitsfälle zu verhindern.

Die Leiterin der Arbeitsgruppe Infektionsschutz im städteregionalen Gesundheitsamt, Dr. Verena Bochat, hält diese Impfempfehlungen für sinnvoll: „Die Gefahren durch eine Impfung, von denen manche gerne sprechen, sind nichts im Vergleich zu den Gefahren, die jede dieser Erkrankungen bei einem Erwachsenen und erst Recht bei einem Kind auslösen kann.“ Sie rät allerdings auch jedem dazu, erst Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu halten: „Hier kann am besten geklärt werden, wann eine Impfung notwendig ist, oder wann sie möglicherweise verschoben werden muss oder man gar nicht geimpft werden kann.“


Weitere Informationen:
www.stiko.de
www.rki.de/impfen