Alles rund um Aachen
Die Stadt aus einer anderen Perspektive betrachtet: Wie sehen Kinder,
wie Eltern „ihren“ Stadtteil? Wo gibt es Verbesserungsmöglichkeiten?
Wo sind „Angsträume“? Was ist besonders gelungen? Wie läuft die
Mobilität im Stadtviertel? Welche Maßnahmen können sinnvoll sein, um die
Zeitbelastungen für Familien zu reduzieren? All das wollen die
städtischen Fachbereiche Kinder, Jugend und Schule sowie
Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen zusammen mit dem Büro HJP Planer,
das mit der Bearbeitung des Innenstadtkonzeptes „Aachen 2022“
beauftragt ist, anhand von drei so genannten Kinderstadtspaziergängen
herausfinden. Die beteiligten Kitas waren die städtische
Tageseinrichtung für Kinder Johanniterstraße, die Kindertagesstätte
„Pusteblume“ des Studentenwerks Aachen in der Schillerstraße und
die Kindertagesstätte Heilig Kreuz der Pfarre Franziska von Aachen.

Beim dritten und letzten Spaziergang machte sich Oberbürgermeister
Marcel Philipp heute (Mittwoch, 28. August) gemeinsam mit Eltern,
Kindern und Erzieherinnen der Kita Heilig Kreuz in der Kreuzherrenstraße
auf den Weg: „Es ist in Aachen eine gute Tradition, dass auch in der
Innenstadt noch viele Familien wohnen. Das ist nicht in jeder Stadt
so“, erläuterte Philipp. Die Familien und KiTa-Mitarbeiterinnen
werden direkt in die Erarbeitung des Innenstadtkonzepts eingebunden. Die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf soll so auch auf der Ebene der
Innenstadtentwicklung mit konkreten Zielen und Maßnahmen verbessert
werden. „Es muss da funktionieren, wo die Familien tatsächlich
wohnen“, so der Oberbürgermeister.

Kiss-and-Go-Parkplätze gewünscht
Bei allen drei KiTas seien einige Anregungen gleich, so die Planer, die
schon erste Ergebnisse bei Infoveranstaltungen beziehungsweise den
ersten beiden Spaziergängen gesammelt haben. So ginge es immer um
Kurzzeitparkplätze vor der Tagesstätte – so genannte
Kiss-and-Go-Plätze – um die Kinder abzusetzen oder abzuholen. Diese
sind auch in der Kreuzherrenstraße vor der KiTa Heilig Kreuz gewünscht,
bestätigten die Eltern dem Oberbürgermeister. Und leider würden einige
Autofahrer auch immer wieder die Einbahnstraße missachten und die Kinder
auf dem Weg in die KiTa so gefährden. Diese Info sorgte bei allen
Anwesenden für völliges Unverständnis. Aber auch andere Verkehrsthemen
wurden angesprochen: Zu kurze Grünphasen von Fußgängerampeln für eine
komplette KiTa-Gruppe oder tiefe Fugen im Kopfsteinpflaster, die das
Vorwärtskommen mit einem Kinderwagen erschweren, Taktung von Bussen oder
Zebrastreifen, waren nur einige der Themen.

Weiter ging es durch das Pontviertel mit guten und nicht so guten
Beispielen. So ist etwa ein kleiner Spielplatz am Hirschgraben nicht nur
in sehr schlechtem Zustand, sondern derzeit auch abgeschlossen. Da müsse
sich sicher was ändern, so Philipp, der auf ein neues Spielplatzkonzept
hinwies, das derzeit in Arbeit sei. Positive Bespiele für Spielplätze
finden sich aber am Bergdriesch – hier wird allerdings eine klare
Abgrenzung zum Gehweg gewünscht – oder im Park am Veltmannplatz.
Überhaupt: Grünflächen, Freiflächen und Spielplätze im eigenen
Viertel sind mit das Wichtigste für die Familien, so die Eltern. Leider
wären diese aber auch immer wieder stark vermüllt – vor allem nach den
Wochenenden. Dies sei leider aber ein Problem der Verantwortung jedes
Einzelnen, so Philipp. Zwischen den Eltern, dem Oberbürgermeister und
den Planern kam es zu einem intensiven Austausch von Anregungen und
Wünschen. Aber auch Einschätzungen zur Umsetzung oder
Interessenkonflikte mit anderen Bevölkerungsteilen wurden offen
benannt.

Bestandteil des Pilotprojekts „Kommunale Familienzeitpolitik“
Die Spaziergänge sind ein Bestandteil des Pilotprojekts „Kommunale
Familienzeitpolitik“, initiiert vom Bundesministerium für Familien,
Senioren, Frauen und Jugend und stehen selbstverständlich auch im
direkten Zusammenhang mit der Oberbürgermeisterinitiative „Neue Zeiten
für Familie“, die Marcel Philipp im Frühjahr ins Leben gerufen hat.
Beide Projekte sind Teil der Demografiestrategie der Bundesregierung.
Marcel Philipp ist als einziger deutscher Oberbürgermeister direkt in
diese Strategieentwicklung eingebunden. So setzt die Stadt ihren Weg als
Familienfreundliche Kommune konsequent fort. Die Ergebnisse der
Spaziergänge werden bei einer Abschlussveranstaltung im September
vorgestellt und ins Innenstadtkonzept „Aachen 2022“ aufgenommen. Ein
genauer Termin steht derzeit noch nicht fest.




Veröffentlicht im Auftrag der
Stadt Aachen
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