Würselen

Im März sind die vier Kommunen des Aachener Nordkreises in den diesjährigen Wettbewerb für Biodiversität und Klimaschutz gestartet. „Mein essbarer Naturgarten" ist das Thema in diesem Jahr, bei dem die schönsten Nutzgärten gesucht werden, in denen nicht nur leckeres, gesundes Obst und Gemüse wächst, sondern die auch Lebensraum für zahlreiche Tiere und Insekten bieten.

Die zuständigen Klimaschutzmanager und Umweltplanerinnen der vier Kommunen möchten den Wettbewerbszeitraum nutzen, um interessierte Bürgerinnen und Bürger mit nützlichen und interessanten Informationen zum Thema zu unterstützen. Um im Garten auch Erfolgserlebnisse ernten zu können, ist es auch wichtig, den Standort zu berücksichtigen.

Den Garten beobachten

Der erste Tipp der Experten: Hilfreich ist es immer, erst einmal den Garten zu beobachten. Welche Ausrichtung hat er? Gibt es Stellen mit sehr viel Sonne oder schattige Orte? Ist der Boden eher sandig und trocken oder eher feucht? Für jeden Standort gibt es die richtigen Pflanzen.

„Mediterrane Kräuter etwa lieben sonnige und trockene Standorte", sagt der Klimaschutzmanager der Stadt Würselen Fabian Onkels. „Sandige, magere Böden sind hier eher von Vorteil." Zu viele Nährstoffe sorgen für schlechte Entwicklung. „Tomaten hingegen mögen zwar die Sonne, werden aber nicht gerne nass", sagt Onkels. „Regenwasser auf den Blättern begünstigt etwa Pilzinfektionen wie die Tomatenfäule, die schnell ganze Ernten zerstört." Ein kleines Dach oder Gewächshaus wirkt hier Wunder.

Kartoffeln, Kohl oder Möhren fühlen sich auch auf dem freien Feld sehr wohl, mögen aber als Mittel- und Starkzehrer eher nährstoffreiche Böden, da sie als solche einen höheren Nährstoffbedarf haben. Hier kann bereits im Herbst großzügig mit Kompost angereichert werden. Das lieben auch Erdbeeren und Zwiebeln. Beerenbüsche, die klassischerweise im Wald wachsen, liefern auch an schattigen Standorten noch gute Erträge. Heidelbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Himbeeren können zwar auch gut als Abtrennung zwischen Beeten gesetzt werden, aber auch an der Hauswand sorgen sie noch für schmackhafte Ernte.

Auf Mischkulturen setzen

„Profis steigern ihre Erfolge noch, indem sie zusätzlich auf die Gesellschaft ihrer Pflanzen achten und Mischkulturen setzen" führt Onkels aus. „Hier ergänzen sich Pflanzen und unterstützen sich etwa im Kampf gegen Schädlinge, ohne gegenseitig in Konkurrenz um die Nährstoffe zu treten." Tomate und Basilikum etwa, oder auch Kartoffeln und Kohl oder Erdbeeren und Zwiebeln. Ringelblumen sehen nicht nur schön aus, sie passen auch in einige Mischkulturen zur Schädlingsbekämpfung gut hinein. Ein berühmtes Beispiel für Mischkulturen ist die mittelamerikanische Milpa, gerne auch als Indianerbeet bezeichnet. Hier wächst eine Gesellschaft aus Bohnen, Mais und Kürbis. Der schnell wachsende Mais dient dabei als Rankhilfe für die Bohnen. Die Bohnen binden an ihren Wurzeln Stickstoff aus der Luft in einer für Pflanzen als Nährstoff verfügbaren Form. Der Kürbis deckt mit seinen großen Blättern den Boden ab, schützt ihn so vor Austrocknung und unterdrückt Unkraut.

Listen über günstige Mischkulturen und Standorte gibt es zahlreich in Fachbüchern und Gartenforen im Internet (etwa auf der Website des NABU, hier https://www.gartenjournal.net/mischkultur oder https://www.plantopedia.de/mischkulturtabelle-gemuese/). „Sie alle ersetzen aber nicht das Ausprobieren und gelegentlich auch einmal erfolglos sein", sagt Onkels. „Hier ist etwas Mut und ein langer Atem erforderlich."

Ansprechpartner

Für Rückfragen stehen wie immer gerne die zuständigen Klimaschutzmanager oder Umweltplanerinnen Ihrer Nordkreiskommune zur Verfügung. Die Kontaktdaten finden Interessierte auf den jeweiligen Webseiten der Kommunen.

Umweltplanerin der Stadt Würselen
Bettina Püll
Tel. 02405 67-6111
Mail: Klimaschutz@wuerselen.de

Klimaschutzmanager der Stadt Würselen
Fabian Onkels
Tel. 02405 67-6112
Mail: Klimaschutz@wuerselen.de

Alle Infos zum neuen Wettbewerb „Mein essbarer Naturgarten" gibt es auf der Website der Stadt Würselen.