RWTH

Verkehrsminister Volker Wissing übergibt Förderurkunde für Luftfahrt-Forschungsprojekt. Im Forschungsprojekt „U-Space Reallabor Rheinisches Revier“ (U-Space R3) werden unter Beteiligung der RWTH Aachen die Regeln für den künftigen Luftverkehr in Europa erprobt. Dies geschieht in einem Reallabor am Himmel über dem Rheinischen Revier, wo im Echtbetrieb untersucht wird, wie unbemannte und bemannte Luftfahrzeuge zukünftig unter europaweit einheitlichen Regeln in sogenannten U-Spaces sicher betrieben werden können. Nun wurde den am Projekt beteiligten Partnerinnen und Partnern in Berlin durch Bundesverkehrsminister Volker Wissing offiziell die Förderurkunde übergeben.

Das Projekt wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 1,8 Millionen Euro bis Januar 2025 durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.

Im Konsortium für das Forschungsprojekt U-SpaceR3 sind unter Leitung des Instituts für Flugsystemdynamik der RWTH die flyXdrive GmbH, Droniq GmbH und Vodafone GmbH beteiligt. Gemeinsam wollen sie den Luftraum mit U-Spaces bereit machen für den sicheren, gleichzeitigen Einsatz von bemannten und unbemannten Luftfahrzeugen. Hochautomatisierte unbemannte Flugsysteme (UAS) und Lufttaxis bieten dabei ganz neuartige Transport- und Mobilitätsangebote. So können unbemannte Kleinstfluggeräte eilige medizinische Güter sicher zwischen Krankenhäusern und Laboren transportieren und Rettungskräfte bei der Vermisstensuche unterstützt werden. Vertikal startende Lufttaxis können medizinisches Personal schnell zu Notfallpatienten bringen.

Aktuell ist der gemeinsame Betrieb von bemannter und unbemannter Luftfahrt in einem nur sehr geringen Umfang möglich. Aus Sicherheitsgründen werden die Luftverkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer großräumig voneinander getrennt. Zukünftig muss sichergestellt werden, dass weder ein Rettungshubschrauber im Notfalleinsatz noch ein landendes Verkehrsflugzeug durch den Betrieb eines unbemannten Flugsystems einer Gefahr ausgesetzt wird. Dafür wurden in einer europaweit gültigen Verordnung die Strukturen und Abläufe festgelegt, die zukünftig einen sicheren gemeinsamen Betrieb aller Luftfahrzeuge ermöglichen sollen.

Damit diese Regeln in der Praxis getestet werden können, bevor U-Spaces an verschiedenen Orten in Europa eingerichtet werden, wird in diesem Projekt ein Reallabor eingerichtet. „Das U-Space Reallabor im Rheinischen Revier bietet eine einzigartige Möglichkeit, schwierige Situationen mit bemannten und unbemannten Flugzeugen in einer sicheren Umgebung nachzustellen. Noch bevor diese in der Realität auftreten, können wir damit sichere Lösungsansätze erarbeiten und zeigen wie diese in zukünftigen realen U-Spaces übernommen werden können.“ sagt Sebastian Seitz, Leiter des Forschungsprojekts und Oberingenieur am Institut für Flugsystemdynamik der RWTH Aachen.

Ein neues Konzept zur einfachen Integration von Drohnen in den Luftraum schafft die Grundlage für die kommerzielle Nutzung von Drohne in Deutschland. Bundesminister Dr. Volker Wissing will damit den Drohnenverkehr rasch in die praktische Anwendung bringen: „Drohnen haben ein großes Potenzial traditionelle Verkehrsströme zu entlasten und unseren Alltag zu erleichtern. Als Industrienation wollen wir technologieoffen sein – auch mit Blick auf den Einsatz von Drohnen. Mit dem U-Space-Konzept schaffen wir eine wichtige Voraussetzung für das vernetzte und automatisierte Fliegen in unserem Land.“

Im Rahmen des Förderprogramms mFUND unterstützt das BMDV seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Innovationen für die Mobilität 4.0. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und die Bereitstellung von offenen Daten auf den Datenportalen des BMDV.

Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de