Würselen

... wissen müssen
Vergangenen Mittwoch fand nach längerer coronabedingter Pause die Informationsveranstaltung für Eltern und Erziehungsberechtigte von 4-Jährigen zum Thema Schuleinstieg in Würselen statt. Nach der Begrüßung und der Übergabe eines Handouts, füllten sich bei bestem Wetter pünktlich um 17 Uhr die Ränge der Burg Wilhelmstein.

Eingeladen hatte das Schulamt Würselen, unterstützt von Vertreterinnen aus Schule und Kita ging es dann während einer halben Stunde rund um die Zukunft der 4-Jährigen. Ziel der Veranstaltung war es, die Erziehungsberechtigten frühzeitig über die Einzelheiten des Schuleinstiegs zu informieren und offene Fragen zu klären.

Basiskompetenzen von Kindern stärken

Einstimmend wurde über die Bedeutung der Eltern und der Familie gesprochen. „Wichtig ist, dass die sogenannten Basiskompetenzen der Kinder gestärkt werden", sagt Maren Vetter vom Jugendamt, zuständig für Kinder- und Jugendförderung. „Gemeint sind die Fertigkeiten, die dem Kind helfen, mit anderen Kindern und auch mit Erwachsenen zu interagieren."

Eltern sollen der Schule nicht vorgreifen

Danach informierte Manuela Peters, Leiterin der städtischen Kita Lessingstraße, über die Bedeutung der Sprache und der Förderung durch das Lesen von Büchern. Diese Förderung sollte spielerisch in den Alltag integriert werden. Das Thema griffen auch Meike Wilop, Leiterin des Grundschulverbundes Weiden- Linden, zusammen mit Astrid Groß, Konrektorin der Wurmtalschule, und an diesem Abend als Vertretung für alle Würselener Grundschulen, auf. „Eltern sollten kein Power-Training durchziehen", so Wilop. „Spielerisch Dinge im Alltag erlernen, beispielsweise das selbstständige Einkaufen beim Bäcker, sind der bessere Weg." Denn das Schreiben und Rechnen würden die Kinder in der Schule lernen, Eltern brauchten diesem nicht vorzugreifen.


Kita guter Ansprechpartner

Außerdem sei die Zusammenarbeit mit der Kita besonders wichtig für den Einstieg in das schulische Leben. So können sich Eltern immer vertrauensvoll an die Kita wenden, wenn es um Fragen zum Schuleintritt oder zu den Kompetenzen der Kinder geht. Denn Kitas und Schulen arbeiten eng zusammen. Einerseits was die Organisation angeht: „Wir tauschen uns regelmäßig mit den Kitas aus", so Wilop. „Es gibt auch immer Gespräche nach der Einschulung." Dabei werde Feedback gesammelt und der Plan für den kommenden Kita-Schul-Übergang gemacht.
Ablauf des Anmeldeverfahrens

Etwa ein Jahr vor der Einschulung werden die Eltern und Erziehungsberechtigten von der Stadt Würselen angeschrieben. Dann gilt es, ein Antragsformular mit Angabe der Wunschschule auszufüllen und an die Stadt zurückzuschicken.

Schulen bieten verschiedenste Informationsmöglichkeiten an, zum Beispiel Infoabende oder Tage der offenen Tür. Hier können Eltern sich ein Bild von der Schule machen. „Die endgültigen Zu- und Absagen bekommen die Eltern dann im Mai", so Wilop. „Dann geht es mit großen Schritten in Richtung des 1. Schultages."

Die Schuleingangsphase gleicht den Reifeunterschied der Kinder aus

Die Zeit in der Grundschule teilt sich dann in eine Schuleingangsphase und in die Klassen 3 und 4. Die Schuleingangsphase ersetzt die Klassen 1 bis 2 und ist eine flexible Eingangsstufe, in der das individuelle Lerntempo die Verweildauer bestimmt. Sie umfasst 1 bis 3 Jahre. „Die Schuleingangsphase in NRW gibt es, da sich Kinder in der Entwicklung in diesem Alter stark unterscheiden", so Groß. „Die Schuleingangsphase gleicht diesen Reifeunterschied aus."

Gutes Feedback zur Veranstaltung

Im Anschluss an die Informationen der Expertinnen kam es zu einer Fragerunde. Zum Thema Inklusion warb Meike Wilop damit, die Schule frühzeitig über eventuell höheren Förderbedarf zu informieren. So könne die Schule Anträge zur Förderung frühzeitig stellen, was eine organisatorische Erleichterung darstelle. Weitere Themen, die diskutiert wurden, waren der offene Ganztag oder auch die Mittagsbetreuung von Schulkindern.

„Mir hat die Veranstaltung gut gefallen", sagt die Mutter Simone Franken. „Ich habe viel Neues erfahren. Vor allem die Schuleingangsphase ist mir total neu. Das gab es zu meiner Schulzeit noch nicht."
„Meine Jungs sind schon älter, aber da es diese Veranstaltung letztes Jahr noch nicht gab, bin ich heute dabei gewesen", sagt Lea Ayoub, Mutter von 5-jährigen Zwillingen. „Die Informationen haben mir auch jetzt geholfen und ich fühle mich gut informiert über das, was jetzt auf uns zu kommt."