Alles rund um Aachen
Weitere Anstrengungen sind nötig, um Grenzwerte bis 2015 einzuhalten.

Das Landesumweltamt NRW in Essen hat jetzt die Ergebnisse der
landesweiten Luftqualitätsmessungen ausgewertet und veröffentlicht. In
Aachen werden die Luftschadstoffe an zwei Stationen gemessen: in der
Innenstadt an der stark vom Verkehr belasteten Wilhelmstraße und in
Burtscheid, südlich der Innenstadt. Die Messergebnisse belegen, dass der
seit dem Jahr 2009 gültige Luftreinhalteplan (LRP) Wirkung zeigt. In dem
Plan sind rund 40 Abhilfemaßnahmen aufgeführt.

Beim Feinstaub gab es an der verkehrsbelasteten Wilhelmstraße seit 2009
einen erheblichen Rückgang der Jahresmittelwerte von 33 Mikrogramm pro
Kubikmeter (µg/m³) auf 27 µg/m³ in 2012. Dies bedeutet einen Rückgang
der Schadstoffbelastung um rund 20 Prozent in vier Jahren. Der
Jahresmittelgrenzwert der Europäischen Union (EU) von 40 µg/m³ wird
damit von Jahr zu Jahr immer deutlicher unterschritten. ,,Ein echter
Pluspunkt für die Menschen, die in der Stadt wohnen", sagt
Umweltdezernentin Gisela Nacken.

Auch die Tagesgrenzwerte für Feinstaub haben sich seitdem unterhalb der
35 zulässigen Überschreitungstage stabilisiert. Vor allem die seit
Oktober 2010 gültige Aachener Festbrennstoff-Verordnung gilt in
Fachkreisen als besonders wirksame Reduktionsmaßnahme. Dennoch sind auch
in Zukunft Überschreitungen nicht ganz auszuschließen, da auch die
Witterung einen maßgeblichen Einfluss auf die Anzahl der
Überschreitungstage hat.

Erfreulich ist auch, dass beim Schadstoff Stickstoffdioxid (NO2) der
Trend seit 2009 ebenfalls erkennbar nach unten zeigt. Seit 2009
reduzierte sich der Wert von 56 µg/m³ auf 51 µg/m³ in 2011. Das ist eine
Verringerung von zehn Prozent in drei Jahren. Im Jahr 2012 stieg der
Wert dagegen leicht auf 52 µg/m³ an.

Mitverantwortlich hierfür ist aus Sicht der Fachverwaltung, dass in
diesem Jahr an der Wilhelmstr. über fast drei Monate hinweg größere
Straßenbaumaßnahmen erfolgten: Markierungsarbeiten für Radwege und
Teilerneuerung der Straßendecke führten zu erheblichen Staus und damit
zu hohen Schadstoffemissionen.

Da der Grenzwert für NO 2 aber 40 µg/m³ beträgt und die EU das Jahr
2015 als Zeitziel zur Einhaltung dieses Grenzwertes verbindlich
vorgegeben hat, ist die Stadt aufgefordert, weitere wirksame Maßnahmen
zu ergreifen. Auch daher wird die Luftreinhalteplanung auch in den
kommenden Jahren ein Umweltthema für die Stadt Aachen bleiben.

Fazit und Ausblick

Umweltdezernentin Gisela Nacken sagt: ,,Noch immer bieten sich
zahlreiche kommunale Optionen zur Verbesserung der Luftgüte. Unser
Auftrag ist, die Lebensqualität in unserer Stadt ganz im Sinne der
Menschen, die hier wohnen, zu verbessern. Wir werden unser Konzept zur
Einhaltung der Luftgütekriterien mit den örtlichen Partnern
fortentwickeln. Und natürlich setzte ich dann auch auf die Zustimmung
der Politik. Bislang genießt unser Ansatz dort eine breite
Unterstützung."

Die Aufstellung eines integrativen und von vielen Partnern getragenen
Luftreinhalteplans mit fast 40 Einzelmaßnahmen hat sich als erfolgreich
und effektiv erwiesen. Bislang ist es in Aachen ohne Umweltzonen
gelungen, die Luftqualität signifikant zu verbessern. Bessere Bus- und
Regionalbahnangebote, 10000 neue Jobtickets, viele neue
,,Carsharing"-Nutzer, verbesserte Angebote im Radverkehr und
viele andere Maßnahmen haben positive Spuren hinterlassen.

Im Zuge der Fortschreibung der Luftreinhalteplanung soll dieser
kooperative Ansatz weiter entwickelt und konkretisiert werden. Dabei
gelten einige Handlungsfelder schon jetzt als gesetzt: zum Beispiel
Radverkehr, Elektromobilität und Öffentlicher Personennahverkehr. Aber
auch neue Ideen im Bereich alternativer Kraftstoffe oder die ausgedehnte
Stadtbegrünung sollen aufgegriffen und auf ihre Realisierungschancen
überprüft werden.






Veröffentlicht im Auftrag der
Stadt Aachen
Fachbereich Presse und Marketing
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