Alles rund um Aachen

... Handreichung für Tierärzte – Unterstützung für Tierhalter – Aufruf zu Spenden für Hilfsfonds.

StädteRegion Aachen. Viele Menschen, die auf der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine hier Schutz suchen, bringen ihre Haustiere mit. Verständlich, denn in der zurückgelassenen Heimat kann die Tiere niemand versorgen. „Die Tiere haben zudem auch eine wichtige emotionale Bedeutung! Sie sind Familienmitglieder und eine wertvolle Stütze", sagt Sozialdezernent Dr. Michael Ziemons: „Wer einmal gesehen hat, wie sich ein Kind auf der Flucht die ganze Zeit an sein Haustier kuschelt, der bekommt ein Gefühl für die Bedeutung des Themas", beschreibt Ziemons eine häufige Beobachtung der vielen Helfenden in den Unterkünften.

„Wegen der spontanen Flucht können die Gesundheitsvoraussetzungen für Tiere wie Tollwutimpfung, Mikrochipkennzeichnung oder Blutuntersuchungsbefunde zur Bestätigung einer stabilen Tollwutimpfung in der Regel nicht nachgewiesen werden", erklärt Ellen Leimbach, Verwaltungsleiterin des Veterinäramtes der StädteRegion Aachen. Genau hierzu sind vereinfachte Regelungen auf den Weg gebracht worden. Gemeinsam mit den Tierärztinnen und Tierärzten in der StädteRegion will das Veterinäramt eine möglichst sichere Ankunft der Tiere gewährleisten. Geflüchtete Personen, die eine Unterkunft erhalten haben, melden am besten ihre mitgebrachten Heimtiere einfach beim Veterinäramt der StädteRegion an und bekommen dann weitere Infos.

Dr. Swantje Schumacher, Fachtierärztin im städteregionalen Veterinäramt, hat wichtige Informationen zusammengefasst: „Auch bei Heimtieren aus der Ukraine, die bereits gegen Tollwut geimpft sind, ist im Regelfall die Bestimmung eines Tollwuttiters notwendig. Nur so können wir auch für die heimischen Tiere und Menschen den größtmöglichen Schutz gewährleisten", erklärt die Fachtierärztin. Ein Flyer auf Deutsch, Ukrainisch und Russisch enthält die nötigen Detailinformationen.

„Die Tierärztinnen und -ärzte übernehmen die ersten Untersuchungen meistens kostenlos", ergänzt Dr. Heribert Mertens, Vorsitzender der Aachener Kreisstelle der Tierärztekammer: „Bitte helfen Sie den geflüchteten Menschen und ihren Tieren!", appelliert er auch weiter an die große Hilfsbereitschaft seiner Kolleg*innen.

Eine Herausforderung bleiben jedoch akute Erkrankungen der Tiere, etwa eine gebrochene Pfote oder Infektionen. „Solche Kosten erstattet das Sozialamt nicht. Da aber die Geflüchteten meistens ihr Hab und Gut zurücklassen mussten und selbst kaum noch Geld haben, bleibt für Medikamente und Behandlungen kaum etwas übrig. Diese Unsicherheit hält Familien oft davon ab, überhaupt ihr Tier versorgen zu lassen", fürchtet Ziemons.

„Wir werden die Schutzsuchenden und ihre Tiere auf jeden Fall unterstützen, sei es mit Übernahme der Kosten für die Medikamente oder Unterstützung mit Tierfutter oder Tierzubehör", versichert Lutz Vierthaler, Erster Vorsitzender des Tierschutzvereins für die StädteRegion Aachen. Der Aachener Tierschutzverein und die StädteRegion Aachen rufen deshalb zu Spenden für einen Sonderfonds für „Ukraine-Hilfe" auf. „Für dieses Engagement sind wir unglaublich dankbar", sagt Ziemons und appelliert: „Wir hoffen angesichts der großen Hilfsbereitschaft, dass auch diesem Aufruf viele folgen, damit wir den Menschen, für die ihre Tiere ein emotionaler Anker sind, hier gut helfen können. Es darf nicht passieren, dass das Tier als bester Freund der Menschen leidet."

Spendenkonto:

Sparkasse Aachen

Stichwort: Ukraine-Hilfe

IBAN: DE60 3905 0000 0000 0050 33

BIC: AACSDE33.

Alle Informationen findet man unter www.staedteregion-aachen.de/willkommen

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