Alles rund um Aachen

Auch in Aachen gibt es sie noch: so genannte „Weiße Flecken", also Standorte mit Bandbreiten unter 30 Mbits/s. An einem solchen Fleck – in Lintert – hat sich jetzt Oberbürgermeistern Sibylle Keupen vom Fortschritt der Umsetzung des Bundesförderungsziels einer flächendeckenden Gigabitversorgung bis 2025 überzeugt. Mit Abschluss der aktuellen, ersten Förderungsstufe bis 2022 werden alle diese „Weißen Flecken" mit zukunftssicherer Glasfaserinfrastruktur versorgt sein, aber schon zum jetzigen Zeitpunkt haben 99 Prozent aller Aachener Adressen Zugang zu mehr als 30 Mbits/s.

„Gerade die aktuellen Krisen zeigen, wie wichtig digitale Kommunikation für Aachen als Wissenschaftsstadt, für junge Familien, für Start-Ups, wie wichtig eine verlässliche Infrastruktur ist", betont Keupen. Das erste Ziel sei mit der Beseitigung der „Weißen Flecken" erreicht, jetzt sei noch der Ausbau der „Grauen Flecken" nötig. „Wir haben professionelle und engagierte Partner, die uns helfen", erklärte sie mit Blick auf den strategischen Partner NetAachen und die Baufirmen, wie DDG, welche den Ausbau voranbringen.

Im Ländervergleich steht Aachen gut

In der zweiten Förderungsstufe, dem „Graue Flecken"-Programm, ist das Ziel ein „flächendeckender Gigabitausbau" für jeden Haushalt, erklärt Tim Rothenbücher, zuständig für kommunale Dateninfrastruktur im Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa: „Im Ländervergleich ist Aachen in allen Bandbreiten gut aufgestellt, oft sogar darüber." Jede Adresse unter 100 Mbit/s im Download kann seit dem 26. April 2021 gefördert werden. Ab dem 1. Januar 2023 wird die Schwelle nochmals angehoben: Auch Adressen mit weniger als 200 Mbit/s im Upload sind dann förderungsfähig.

Andreas Schneider, Geschäftsführer von NetAachen, die Eigentümerin und Betreiberin der geförderten Netze ist, betont die Herausforderung, welche die verstreuten „Weißen Flecken" mit sich bringen: „Wir können nicht ein geschlossenes Netz bauen." Und er berichtet von besonderen Situationen, bei denen die Häuser soweit an der Grenze standen, dass sie über belgische Gebiete angeschlossen werden mussten. Dank der Euregio klappte aber auch das am Ende problemlos. Michael Gayer, Technischer Leiter „Netzbau und Infrastruktur" bei NetAachen betont die besondere Situation vor Ort: „Lintert ist ein Clusterbereich, also mit 93 Haushalten eher verdichtet, aber es wurden teilweise auch Häuser angeschlossen, die alleine auf dem Feld stehen." Auch der Mergelboden, der sehr felsig ist, macht an einigen Stellen Probleme berichten Bodo Rösener, Bauleiter der NetAachen und Michael Schlösser, Bauleiter der Firma DDG. So hätte man in Lintert drei Tage gebraucht, um 100 Meter Kabel zu verlegen.

Jens de Vries, Gigabitkoordinator im Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa ist aber zuversichtlich: „Wir liegen gut im Zeitplan und sind auf der Zielgraden. Das Ende ist absehbar."