Würselen

Dies ist die „Story“ eines verschwundenen „Stolpersteins“, der schließlich wieder auftauchte und den die Stadtverwaltung an Ort und Stelle brachte.  Denn auch um solche Anliegen kümmert sich die Stadtverwaltung. Aber der Reihe nach. Stolpersteine sind kleine quadratische Messingtafeln, die sich auf Würselens Gehwegen befinden, und an Schicksale jüdischer Opfer des Nationalsozialismus erinnern, die verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Tod getrieben wurden. Die Stolpersteine sind vor den jeweiligen früheren Wohnhäusern der Opfer in den Boden eingelassen.

Foto: Pressestelle Stadt Würselen

Das Projekt selber wird in Deutschland von Gunter Demnig vorangebracht und geht auf das Jahr 1992 zurück. In Würselen setzt sich seit 2006 der Arbeitskreis „Kein Vergessen“ dafür ein, an die menschenunwürdigen Gräueltaten zu erinnern und der Opfer zu gedenken, der seitdem mit Gunter Demnig bereits viele solcher Stolpersteine verlegt hat.
Nun verschwand Anfang April einer dieser Stolpersteine. Es ist einer der etwas Größeren, der an die Familie Voss erinnert und an der Kaiserstraße Ecke Klosterstraße eingelassen wurde. Darauf aufmerksam gemacht wurde eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung, der von der Polizei der dort abgegebene Stolperstein überlassen wurde. Im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht war das „Loch“ auf dem Gehweg zwischenzeitlich gesichert worden.
Die städtische Mitarbeiterin nahm sich der Gedenktafel an, nahm sie mit, klärte mit der Ehefrau des Künstlers, ob diese ohne weiteres selber verlegt werden dürfe, und stimmte mit dem Fachdienst Kommunale Dienstleistungsbetriebe Würselen die Wiederverlegung des „Stolpersteins“ ab, der nun seit kurzem wieder an der richtigen Stelle verlegt ist.
Vorsorglich wurde durch die Stadtverwaltung auch eine Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.
Weitere Informationen zu den „Stolpersteinen“ in Würselen gibt es auf der Homepage der Stadt unter dem Direktlink www.wuerselen.de/stolpersteine