Eine Erkenntnis war allerdings auch, dass man sich auf die starke Anfragefrequenz einstellen und abstimmen musste. So kam es, dass die Leitung dieses Fachdienstes im noch schnelleren und häufigeren Austausch – intern wie extern – stehen musste.
Dann kam der Lockdown im Herbst 2020, sodass man zunächst planerisch für das operative Geschäft gut vorbereitet war. Zum 28. Oktober entschied man sich, eine Einsatzzentrale für das Ordnungsamt einzurichten. Im Sitzungssaal B des Rathauses wurde diese dann umgesetzt. Mit vier Arbeitsplätzen, Beamer und umfangreichem Büroequipment ging die Einsatzzentrale an den Start. Mit der zentralen Rufnummer 67-116 war und ist das Ordnungsamt für Anfragen dort auch noch besser erreichbar. Mehrere Telefonate auf dieser Leitung können gleichzeitig geführt werden. Zahlreiche Anfragen gab es und gibt es seitdem nach wie vor. Die Situation wird auch für das Ordnungsamt nicht leichter, in dem durch häufige und schnelle Gesetzesvorgaben sich Änderungen ergeben. Aber auch darauf versuchen sich die Mitarbeitenden immer wieder einzustellen, um so bestmögliche Auskünfte erteilen zu können. So wurde zwischenzeitlich für das Ordnungsamt auch ein softwaregesteuertes Auftrags- und Meldungsmanagement eingeführt, sodass diese Services digital bearbeitet werden können. Diese Beschaffung wurde unabhängig von der Corona-Pandemie getätigt, wirkt sich nun aber auch für die koordinierende Arbeit in dieser Krisenzeit positiv aus. Ein unmittelbarer Austausch zwischen Innen- und Außendienst wird darüber hinaus auch ermöglicht. Die kompletten Verfahren werden vom Erfassen einer Situation durch den Außendienst bis hin zur Bearbeitung im Innendienst und schlechtenfalls zur Erstellung eines Bußgeldbescheides durchgehend digital bearbeitet.
Dabei setzt die Fachdienstleitung mit Karina Bremen und ihrem Stellvertreter Ben Beckers auf einen intensiven Austausch. Tägliche ‚Briefings‘ sind dabei unerlässliches Werkzeug geworden. So wurden seit November des vergangenen Jahres bis zum Ende Januar dieses Jahres mehr als 700 Einsätze gesteuert. Seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 mussten bislang 412 Bußgeldverfahren durchgeführt werden.
Durch die Verschärfung der Maßnahmen hat sich wiederum auch wieder die Arbeitsweise in der Einsatzzentrale verändert. Stehen in diesem großen Saal zwar eine Lüftungsanlage zur Verfügung, wird regelmäßig gelüftet, wird Abstand gehalten und Masken getragen, wurden die gleichzeitig anwesenden Mitarbeitenden auf nun ständig zwei reduziert. Für die Abarbeitung der Anfragen reicht dies zwischenzeitlich aus.
Bürgermeister Roger Nießen informiert sich regelmäßig bei der Fachdienstleitung über die aktuelle Lage in der Einsatzzentrale des Ordnungsamtes. Diese Erkenntnisse kann er schließlich in die ebenso regelmäßig tagenden Sitzungen des Stabes für außergewöhnliche Ereignisse, kurz SAE, dem ‚Krisenstab‘ der Stadt Würselen, einbringen.
Auch die enge Verknüpfung mit der Pressestelle der Stadt Würselen trägt dazu bei, dass Informationen aus der Einsatzzentrale schnellst möglichst weiterverbreitet werden. Auf wuerselen.de finden sich so ständig aktuelle Informationen wieder.
Drittanzeigen brauchten die Mitarbeiter des Fachdienstes Ordnungswesen im Übrigen kaum nachgehen. Dafür nahmen sich die Mitarbeitenden in der Einsatzzentrale aber immer wieder auch Ängste, Sorgen und Nöte der Anrufenden an. Und wenn es auch nur die Bitte eines Anrufenden war, die Geburtstagsfeier der Schwiegermutter absagen zu müssen, der man aber nicht näher nachgehen wollte …
Foto: Pressestelle Stadt Würselen