Alles rund um Aachen

... gemeinsam einen Apfelbaum. Sie waren kaum zu halten, die Vorschulkinder aus der KiTa Bergstraße, denn einen Baum pflanzt man ja nicht jeden Tag – einen Apfelbaum schon gar nicht. Und trotzdem wussten die Kinder schon ganz viel über ihren Lieblingsbaum, denn Bäume und Äpfel waren in den vergangenen Wochen ein großes Thema in der Vorschulgruppe: Bei Lernwerkstätten oder Spielen hatte die Kleinen schon ganz viel darüber erfahren. Heute (Donnerstag, 3. Dezember) nun der Höhepunkt: Mit der Baumgruppe der benachbarten 4. Aachener Gesamtschule traf man sich – ausgestattet mit Schaufeln, Harken und natürlich dem Baum – auf dem gemeinsam genutzten Gelände zwischen KiTa und Schule. Bereits gestern (Mittwoch, 2. Dezember) wurde in der städtischen KiTa Brunssumstraße übrigens ein Feldahorn gepflanzt.

Vorschulkinder pflegen und dokumentieren

„Das Gelände hier ist geradezu ideal. Wir haben hier schon Wildblumen ausgesät, dort hinten gibt es Bienenstöcke, wir nutzen gemeinsam ein Gemüsebeet", freut sich Jürgen Starkes, Leiter der KiTa Bergstraße, über den Pflanzenzuwachs. Die 4. Aachener Gesamtschule hat sich bereits auf den Weg gemacht hat, Schritt für Schritt nachhaltiger zu werden. Ein Ziel, dass auch die städtischen KiTas anstreben. In Form von Patenschaften werden die Vorschulkinder der Einrichtungen die Bäume pflegen, Wachstum und die jahreszeitlichen Veränderungen durch Fotos dokumentieren und somit ihre neu erworbenen Erfahrungen und ihr Wissen auch anderen Kindern weitervermitteln. KiTa und Schule haben seit zwei Jahren eine Kooperation.

Fachtag für pädagogische Kräfte

Ein weiterer Pfeiler zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung" ist ein Fachtag, der am 9. April 2021 für alle pädagogischen Fachkräfte der städtischen KiTas und weitere Akteuren stattfinden soll. Dieser ist gleichzeitig Auftaktveranstaltung, denn Ziel ist es, Bildung für nachhaltige Entwicklung als festen Bestandteil der pädagogischen Arbeit in den städtischen KiTas zu etablieren und ihn im Trägerkonzept der Stadt Aachen zu verankern.

Aber auch die Jugendlichen aus der Gesamtschule sind begeistert beim Thema der Nachhaltigkeit dabei: „Jedes Jahr frage ich, wer Lust hat, sich an Projekten zu beteiligen. Die Jugendlichen machen das neben dem eigentlichen Unterricht", so Irmgard Schick, Koordinatorin für Bildung für nachhaltige Entwicklung an der 4. Aachener Gesamtschule. Gemeinsam entwickeln die Schülerinnen und Schüler dann Projekte und Ideen. Die Baumpflanzung ist in diesem Schuljahr eine davon. „Auch die Arbeit mit den Kleinen ist immer wieder was Tolles. Da zeigen unsere Jugendlichen noch mal eine ganz andere Seite von sich", so Schick.

Ideen hinter der Pflanzaktion der KiTas

„Warum gibt es eigentlich Bäume?", fragte ein fünfjähriger Junge aus der städtischen Kindertagesstätte Brunssumstraße interessiert, regte damit Gedanken und Fragen bei anderen Kindern in der Einrichtung an und veranlasste die KiTa dazu aktiv am Nachhaltigkeitsprojekt „1.000 Bäume" der Bürgerstiftung der Sparkasse Aachen teilzunehmen. Aber nicht nur in den KiTas Brunssumstraße und Bergstraße traf die Idee auf neugierige KiTa-Kinder: Auch die städtischen KiTas Bayernallee, Passstraße 123 und Franz-Wallraff-Straße sind mit dabei. Bis Mitte April wird in allen KiTas ein Baum gepflanzt – teilweise gemeinsam mit Partnerschulen.

Die natürliche Neugierde der Mädchen und Jungen, die Freude am Forschen und Experimentieren wird in den Einrichtungen aufgegriffen, um sie anhand des Themas „Bäume", für Umwelt- und Klimaschutz zu sensibilisieren und zu begeistern. Durch spielerische Angebote in der Natur und zum Beispiel in Lernwerkstätten, die die Kinder in der Brunssumstraße „Baum-Raum" getauft haben, erlangen sie durch forschendes Lernen, Wissen über Bäume, freuen sich über Besuche im Wald, staunen über ihre Schönheit, berühren die unterschiedlichen Baumrinden oder ruhen sich in ihrem Schatten aus. Im Prozess der Selbstbildung erleben die Kinder, dass sie sich aktiv für den Umwelt- und Artenschutz einsetzen können.

Bürgerstiftung der Sparkasse Aachen unterstützt

Die Projektschulen des Aachener Modells I (Ziel des Aachener Modells I ist die gezielte Förderung individueller Begabungen im Klassenverband, ergänzt durch außerschulische Angebote regionaler Kooperationspartner) haben am Tag des Baumes 2020 das Projekt „1.000 Bäume" gestartet. Mitmachen können Schulen, Bildungseinrichtungen und Privatpersonen. Die Bürgerstiftung der Sparkasse Aachen unterstützt das nachhaltige Projekt in der Region.

Deutschlandweit, vielleicht sogar europaweit, sollen mindestens 1.000 Bäume gepflanzt werden. Die StädteRegion Aachen ist der Ausgangspunkt. Das Projekt regt Kinder sowie Erwachsene an, gemeinsam für das Klima tätig zu werden. Aktionszeitraum sind die Jahre 2020 bis 2021, die Pflanzzeit jeweils im Herbst.

Projektziel

Das Klima verändert sich – und unsere Kinder erfahren täglich, dass die Zukunft auch in klimatischer Hinsicht Ungewissheit mit sich bringt. Medial vermittelte Diskussionen über den Klimawandel sind dabei nicht immer leicht zu verstehen. Gleichzeitig nehmen Kinder Aktionen wie „Fridays for future" wahr und den Wunsch vieler Jugendlicher, etwas zu verändern. Die Projektverantwortlichen möchten Kinder über komplexe Zusammenhänge aufklären und Sachinformationen geben sowie für ein Engagement für die Umwelt sowie für Klima- und Artenschutz ermutigen.

Das aktive Baumpflanzen in der Schul- und KiTa-Gemeinschaft ist hierfür besonders geeignet, weil:

  • das Interesse an Bäumen bei Kindern sehr groß ist
  • die Bedrohung der Bäume durch Rodungen und Brände häufig in den Medien thematisiert wird
  • die Bedeutung der Bäume für die Luftreinigung und für ökologische Vielfalt veranschaulicht wird.

„1.000 Bäume" ist somit ein kindgerechter Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum gemeinschaftlichen Tun.