RWTH

RWTH-Professor wird für seine Forschung im Bereich der molekularen Bildgebung von der World Molecular Imaging Society als Fellow ausgezeichnet. Professor Fabian Kiessling, Inhaber des Lehrstuhls für Experimentelle Molekulare Bildgebung der RWTH Aachen, wurde im Rahmen der Konferenz WMIC Virtual 2020 zum Fellow der World Molecular Imaging Society (WMIS) ernannt. Die 2011 gegründete Organisation widmet sich dem Verständnis von Biologie und Medizin durch multimodale in-vivo Bildgebung zellulärer und molekularer Ereignisse, die an normalen und pathologischen Prozessen beteiligt sind. Die Gesellschaft würdigt damit Kiesslings wegweisende Beiträge im Bereich der molekularen Bildgebung.

Fabian Kiessling studierte Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und promovierte 2001 im Fach Innere Medizin. Anschließend arbeitete er im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), bevor er 2003 in die Abteilung für Onkologie der Thoraxklinik Heidelberg wechselte. Zugleich übernahm er die Leitung der Arbeitsgruppe Molekulare Diagnostik des DKFZ und 2006 die Junior-Gruppe Molekulare Bildgebung. 2008 folgte er dem Ruf der RWTH Aachen und übernahm als Universitätsprofessor den Lehrstuhl für Experimentelle Molekulare Bildgebung. Zugleich wurde er Direktor des Lehr- und Forschungsgebiets Molekulare Bildgebung am Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik.

Kiesslings Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung neuer bildgebender Verfahren und Sonden sowie deren Anwendung, um die Mechanismen von Krankheiten besser zu verstehen. In diesem Zusammenhang konzentriert er sich insbesondere auf Krebs sowie weitere Krankheiten, die mit krankhafter Blutgefäßbildung und Gefäßumbau einhergehen. Er arbeitete an einer speziellen Bildgebungstechnik, der sogenannten „Volumetric Area Detector Computertomographie“, und veröffentlichte zusammen mit Professor Georg Schmitz von der Ruhr-Universität Bochum die Ultraschalltechnik „Motion Model Ultrasound Localization Microscopy“. Beide Methoden ermöglichen die nicht-invasive Bildgebung von haardünnen Blutgefäßen in Tumoren und anderen Geweben. Darüber hinaus spielen bildgestützte Therapien in Kiesslings translationaler Forschung eine wichtige Rolle. Diese umfassen die Charakterisierung und Bildgebung biologischer Barrieren für den Arzneimitteltransport und die Entwicklung von Strategien zur Überwindung dieser Barrieren durch den Einsatz von Nanomedizin und Wirkstofftransportsystemen.