Alles rund um Aachen

Gute Nachrichten kann Susanne Schwier, Beigeordnete der Stadt Aachen für Bildung, Kultur, Schule, Jugend und Sport verkünden: „Die ersten iPads, finanziert aus dem Sofortausstattungsprogramms des Bundes und Landes, sollen in den nächsten Tagen geliefert werden." Allerdings wisse sie nicht, wie viele der insgesamt 3.630 bestellten Geräte im ersten Schritt in Aachen ankommen: „Die Nachfrage am Markt ist enorm." Sie rechnet mit rund 500 Stück der Apple-Tablets, die an Kinder und Jugendliche ausgegeben werden können.

Durch das Sofortaustattungsprogramm soll Schülerinnen und Schüler, die selbst kein digitales Endgerät haben, für das Lernen auf Distanz ausgestattet werden. Die Stadt als Schulträger von 58 Schulen erhält rund 1,36 Millionen Euro aus dem Programm von Land und Bund. Gut 150.000 Euro Eigenanteil kommen noch dazu.

In rund drei Monaten von der ersten Info zur Verteilung

Anfang Juli ist die Stadt Aachen über das Förderprogramm informiert worden, etwas später kamen dann die genaue Fördersumme und schließlich die Förderrichtlinien. In den Sommerferien wurde der Bedarf an den Schulen ermittelt. Da es keine eindeutigen Vorgaben des Landes zur Bedarfsermittlung gab und die Stadt aus Datenschutzgründen nicht erhebt, wie viele Sozialhilfeempfänger die jeweiligen Schulen besuchen, hat sich die Stadt auf die Rückmeldungen der Schulleitungen verlassen. 5.400 Geräte wurden als Bedarf zurück gemeldet. „Das sind mehr, als wir uns mit den zur Verfügung stehenden Mitteln leisten können", ergänzt Susanne Schwier.

Heinrich Brötz, Leiter des Fachbereichs Kinder, Jugend und Schule erläutert: „Wir haben für die Grundschulen dann die Richtlinien des Grundschulfonds von 2017 als Basis unserer Berechnungen herangezogen." Mit ihm sollen soziale Unterschiede im Grundschulbereich ausgeglichen werden. Hinzu kamen weitere Kriterien. Susanne Schwier: „Hier setzen wir auf größtmögliche Transparenz und Nachvollziehbarkeit für die Schulen." Stefan Fagot aus der Abteilung Schule hat die Berechnungen federführend erstellt, bei der die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die Schulform aber auch soziale Kriterien eine Rolle spielen. Dabei ist er zu folgender Verteilung gekommen: für die Grundschulen 1.288 Geräte, Hauptschulen 592, Realschulen 356, Förderschulen 106, Gymnasien 669, Gesamtschulen 619. Prozentual erhalten bei den weiterführenden Schulen Haupt-, Real- und Förderschulen mehr Geräte, da hier höhere Bedarfe gemeldet wurden. Brötz: „Wir hätten noch mehr Endgeräte bestellen können, haben aber einen ‚Puffer' von 100.000 Euro zurück gehalten, um Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger aus zu statten." Dies seien häufig Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien, die über das laufende Schuljahr nach Aachen kommen.

Verteilung über die Schulen

Die Verteilung der iPads ist nun Aufgabe der Schulen. Hierzu müssen Schulleitung, Schülerinnen und Schüler sowie deren Erziehungsberechtigte einen Leihvertrag unterschreiben, der unter anderem regelt, dass bei Hard- oder Softwareproblemen der Support der Regio IT, dem IT-Dienstleister für die Stadt, greift. „Rund 300.000 Euro stehen für den Support zur Verfügung – jährlich", so Fachbereichsleiter Brötz. Aber die Geräte seien nicht gegen mutwillige Beschädigung oder Diebstahl versichert. Trotzdem hofft Susanne Schwier: „Wir wollen die Schulen dazu ermuntern, dass die Geräte so oft wie möglich eingesetzt werden, damit die Kinder und Jugendlichen mit den iPads möglichst intensiv üben können."

Die Dienst-Endgeräte für Lehrerinnen und Lehrer sollen auch über die Stadt verteilt werden. Hier kann die Verwaltung allerdings noch keine genauen Aussagen treffen, denn die Geräte für die Schülerinnen und Schüler hätten Priorität, so Schwier.