Alles rund um Aachen

Für viele Veranstaltung war die Corona-Pandemie in den vergangenen Monaten eine große Herausforderung. Auch für den Aachener Integrationspreis, der traditionell am Tag der Integration im Aachener Eurogress verliehen wird. Da der Tag der Integration schon frühzeitig Corona-bedingt abgesagt wurde, musste für die Verleihung des Integrationspreises ein neues Format gefunden werden.

Foto © Stadt Aachen / Andreas Herrmann.
(v.l.n.r., obere Reihe) Stefanie Hagmeyer-Uerlings vom Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration, Paola Blume, Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Aachen, und Bürgermeisterin Hilde Scheidt präsentieren die Preistragenden des 2020-er Integrationspreises der Stadt Aachen (v.l.n.r., untere Reihe) Harbhajan Ghumann für Disha e.V, Snjezana Haass für Bina Mira und Professor Dr. Heinrich Köhne für WIR – Willkommen in Richterich.

Entsprechend wurden die drei preistragenden Vereine und Initiativen Disha e.V., Bina Mira und WiR – Willkommen in Richterich Anfang September in kleinem Kreis und open air von Bürgermeisterin Hilde Scheidt auf der Katschhoftreppe mit dem Integrationspreis ausgezeichnet. Die feierliche Verleihung wurde von der Agentur Hupp Dobusch aufgezeichnet und zu einem kurzen Film zusammengefasst. Dieser Film, der auf den Seiten der Stadt Aachen unter der Internet-Adresse www.aachen.de/integrationsrat zu sehen ist, wurde jetzt im Rahmen eines Pressegesprächs und in Anwesenheit der Preistragenden der Öffentlichkeit vorgestellt.

Wertschätzung ehrenamtlicher Arbeit

Bürgermeisterin Hilde Scheidt sagte im Pressegespräch, dass das Format ‚Integrationspreis' auch nach vielen Jahren noch Spaß mache und man im Kuratorium auch diesmal wieder wunderbare Preisträger habe auszeichnen können. Sie betonte, dass die Preisverleihung trotz Corona-bedingten Einschränkungen anno 2020 zwar anders als gewohnt, aber würdevoll und feierlich ausgerichtet worden sei. Paola Blume, Vorsitzende des städtischen Integrationsrates und ebenso wie Hilde Scheidt Mitglied im Kuratorium zur Verleihung des Integrationspreises, freute sich besonders über die Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit, die mit der Verleihung des Preises einhergehe. „Anerkennung für diejenigen Menschen und Vereine, die sich seit vielen Jahren für Integration in Aachen engagieren, ist immer gut", erklärte sie.

Dank für unermüdliche Arbeit

Stefanie Hagmeyer-Uerlings vom Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration bedankte sich bei den drei preistragenden Initiativen für ihre unermüdliche Arbeit, denn neben der Unterstützung zahlreicher kommunaler Institutionen und der Wohlfahrtsverbände sei vor allem ehrenamtliches Engagement hilfreich und notwendig, um zugewanderte Menschen zu begleiten. „Und die vielen ehrenamtlich engagierten Menschen sind in dieser Hinsicht ein unverzichtbarer Bestandteil für ein gutes und gelingendes Ankommen in Aachen. Ohne ihr Engagement würde Integration nicht funktionieren", sagte Hagmeyer-Uerlings.

Ausgezeichnet mit dem Integrationspreis der Stadt Aachen wurden im Jahr 2020:

  1. Disha e. V., kurz für „Deutsch Indische Soziale und Humanitäre Aktivitäten", initiiert und fördert kleine entwicklungspolitische Projekte und Maßnahmen in Indien. Dabei steht der Gedanke der "Hilfe zur Selbsthilfe" im Vordergrund. Gleichzeitig unterstützt und berät Disha e.V. in Aachen lebende Menschen aus Indien, Pakistan und Bangladesch und lässt darüber hinaus die Aachenerinnen und Aachener Bekanntschaft mit der indischen Kultur machen.
  2. Bina Mira ist ein internationales Tanzprojekt, was jährlich in den Staaten des ehemaligen Jugoslawien mit Teilnahmenden aus Belgien, Bosnien, Deutschland, Kroatien, Rumänien und Serbien stattfindet. Jugendliche arbeiten dabei gemeinsam und kontinuierlich zusammen und können durch das persönliche Kennenlernen von Menschen aus anderen europäischen Ländern ihren Horizont erweitern. Das Theaterevent entstand auf Initiative des „Aachener Netzwerkes für humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit e.V.". Sie verstehen Bina Mira als Gewaltprävention, die das gegenseitige Verständnis stärkt und die Beachtung der Menschenrechte unterstreicht.
  3. Im August 2015 gab es in der Peter-Schwarzenberg-Halle in Aachen-Richterich eine Informationsveranstaltung aufgrund der geplanten Schaffung einer Flüchtlingseinrichtung in Richterich. Zahlreiche Menschen besuchten diese Veranstaltung, nach der über 200 Menschen aus Richterich, aber auch umliegenden Ortsteilen ihre ehrenamtliche Unterstützung anboten. Unter Trägerschaft der katholischen Pfarre St. Martinus gründete sich so die Flüchtlingsinitiative WiR-Willkommen in Richterich. Hier bringen die Menschen ihre unterschiedlichen Talente ein, um den Geflüchteten einen Neustart in Aachen zu ermöglichen – von Deutschkursen und einer Fahrradwerkstatt über eine Kleiderkammer und die Begleitung zu Ärzten und Behörden bis hin zum gemeinsamen Kochen, zu Festen sowie zu zahlreichen Einzelaktionen.

Die Stadt Aachen verleiht den Integrationspreis seit dem Jahr 2012 zur Anerkennung und Würdigung des Engagements von Einzelpersonen, Organisationen, Institutionen, Unternehmen und Vereinen, die sich im alltäglichen Leben weit über das übliche Maß hinaus um die Integration und Gleichberechtigung von Bürgerinnen und Bürgern mit Migrationshintergrund in der Stadt Aachen verdient gemacht haben und für eine gegenseitige Anerkennung eintreten.