RWTH

Einfache Blutuntersuchung bei Epilepsie ermöglichen. Acht Studierende der RWTH Aachen nehmen als Team „Aixsense“ am Wettbewerb SensUs teil. Der Wettbewerb wird vom European Institute of Technology Health unterstützt und seit 2016 jährlich von der Eindhoven University of Technology ausgerichtet. Ziel ist stets die Entwicklung von Biosensoren für medizinische Problemstellungen.

Im aktuellen Wettbewerb arbeiten weltweit 15 Teams an einem Sensorkonzept, das bei der Behandlung von Epilepsie helfen soll. Von dieser Krankheit sind etwa 50 Millionen Menschen betroffen. Gegen die Krampfanfälle wird Valproinsäure eingesetzt, die meist zum Abklingen aller Symptome führt. Eine leichte Überdosierung kann allerdings schon schwere Nebenwirkungen verursachen. Es ist daher notwendig, die Blutwerte der Patienten häufig zu kontrollieren. Schnelle und günstigen Tests, die zu Hause durchgeführt werden könnten, wären eine große Erleichterung.

„Um Valproinsäure bei der Messung von anderen Blutbestandteilen zu trennen, nutzen wir nanoporöse metallorganische Gerüstverbindungen. Unsere Idee ist, die Porengröße und -affinität so einzustellen, dass nur Valproinsäure die Elektroden erreicht und dort das Impedanzsignal ändert“, so Stefan Leisten. Der 25-Jährige ist im RWTH-Masterstudiengang Materialwissenschaften eingeschrieben. Er erfuhr im Rahmen seiner Tätigkeit an einer Studienarbeit am Institut für Werkstoffe der Elektrotechnik I vom Wettbewerb. Schnell fand er weitere Interessierte, dem interdisziplinären Team gehören jetzt auch Studierende der Elektro- und der Medizintechnik an. „Dieser Wettbewerb ist eine perfekte Möglichkeit, Erfahrung bei Design, Herstellung und Vermarktung von medizinischen Sensoren zu machen und dabei mit Unternehmen in Kontakt zu treten“, beschreibt Shilpa Shuresh ihre Motivation.

Professor Sven Ingebrandt und Dr. Vivek Pachauri vom RWTH-Institut für Werkstoffe der Elektrotechnik I unterstützen das Team, auch die AMO GmbH unter Leitung von RWTH-Professor Max Lemme ist Partner der Studierenden.

Am 28. August 2020 werden die Wettbewerbsergebnisse online präsentiert. Eine Jury entscheidet über das kreativste Messkonzept sowie das Geschäftspotenzial, ein Publikumspreis wird ebenfalls vergeben.