Alsdorf

Grundschule Blumenrath muss kurzfristig in die Schule an der Marienstraße umziehen

Alsdorf. Die Grundschule Blumenrath war die letzte Schule in Alsdorf, an der noch Sanierungsarbeiten anstanden. Nach den Sommerferien sollte der normale Schulbetrieb wieder aufgenommen werden. Die bauliche Fertigstellung des Lehrschwimmbeckens sollte zum Ende der Herbstferien abgeschlossen sein, so steht es im Bauzeitenplan.

Jetzt stehen auf der Agenda von Kathrin Koppe, Technische Geschäftsführerin der Stadtentwicklung Alsdorf GmbH, erst einmal einige Fragezeichen. Denn im Zuge der Sanierungsarbeiten wurden an dem Beton unter dem Verwaltungstrakt der Grundschule aus den 1960er-Jahren erhebliche Mängel festgestellt.

Nach dem Abstrahlen der Wände und Decken wurden an verschiedenen Stellen sogenannte Haftzug-Proben genommen. Sie sind notwendig, um die Beschaffenheit und Qualität der Betonoberfläche zu prüfen. Die Ergebnisse waren „erheblich mangelhaft", sodass die nächsten Arbeitsschritte nicht ausgeführt werden konnten und ein Statikbüro hinzugezogen werden musste.

Die Folge: Es mussten weitere Proben und Kernbohrungen vorgenommen werden, um belastbare Werte für die schlechte Betonqualität zu erhalten. Die Ergebnisse werden durch den Statiker ausgewertet. Dann werden angepasste Sanierungs- und Kostenpläne erstellt.
Auch im Lehrschwimmbeckenbereich wurden weitere Mängel festgestellt: Alle Anschlussstutzen der Bodeneinläufe und  die Rohre in den Betonwänden des Schwimmbades sind stark korrodiert und müssen zusätzlich ersetzt werden. Die Zu- und Abläufe für das Wasser im Lehrschwimmbecken wurden, unterstützt durch Kamerabefahrung, untersucht. Bei der Demontage der Bodeneinläufe stellte sich außerdem heraus, dass keine Abdichtungsebene unterhalb des Oberbelages (Fliesen) vorhanden ist. Eine ganzheitliche Abdichtungsebene (Einläufe und Fläche) ist notwendig, um die Dichtigkeit sicherzustellen und den Beton zu schützen und um die Nachhaltigkeit der Sanierung zu gewährleisten. Auch im Kriechkeller unter dem Lehrschwimmbecken werden Proben und Haftzugversuche vorgenommen.

Auf Grund der aktuell erkennbaren statisch-konstruktiven Probleme in beiden Kriechkellern wurde auf dringendes Anraten des Statikers die komplette Abstützung beider Bereiche als Sofortmaßnahme veranlasst. Beide Kriechkeller sowie die darüber liegenden Räume (Räume der OGS mit Nebenräumen, Verwaltung, Lehrschwimmbecken mit Nebenräumen) sind bis auf Weiteres durch die Bauleitung gesperrt.
Klar ist jetzt schon, dass die Sanierungsarbeiten in Verwaltungstrakt, Klassenräumen und WC-Bereich nicht wie geplant rechtzeitig zum Schulbeginn am 12. August fertigwerden, auch weil die Versorgungsleitungen für Elektro, Heizung und Sanitär durch die betroffenen Kellerbereiche laufen und eine Versorgung zum jetzigen Zeitpunkt nicht sichergestellt werden kann. Damit die Grundschüler dennoch pünktlich zum Schuljahresbeginn mit der Schule starten können, musste die Verwaltung schnell reagieren. Die Lösung liegt ganz in der Nähe: Die Grundschule Poststraße zieht um in das gerade frei gewordene Schulgebäude an der Marienstraße, die der letzte Jahrgang der Hauptschule gerade verlassen hat. „Der Umzug so kurz vor dem Schuljahresbeginn ist natürlich ein Kraftakt", erklärt Alsdorfs Bürgermeister Alfred Sonders. „Aber da müssen wir jetzt alle durch, es geht nicht anders." Die Eltern und Schülerinnen und Schüler werden in Kürze über den weiteren Ablauf informiert.