Alles rund um Aachen
StädteRegion Aachen. Haren in den Niederlanden, Konstanz oder auch Magdeburg haben es bereits gezeigt: Die Liste der Städte, die von Auseinandersetzungen rund um ausufernde „Facebook-Partys“ heimgesucht wurden, ist lang und ließe sich noch deutlich erweitern. Schwere Krawalle, Ausschreitungen und Verletzte sind bei solchen Veranstaltungen keine Seltenheit mehr. Bei der turnusmäßigen Konferenz der Ordnungsamtsleiter aus der Städteregion Aachen und der Polizei wurde die zunehmende Problematik solch zweifelhafter „Partys“ erneut thematisiert. Denn auch in der Region ist es bereits zu Vorfällen infolge von unkontrollierten „Feiern“ gekommen, die bisher jedoch noch relativ glimpflich verliefen.

Was genau sind „Facebook-Partys“? Die herkömmliche Einladung zu einer privaten Feier gibt es insbesondere bei Jugendlichen schon länger nicht mehr bzw. scheint nicht mehr im Trend der Zeit zu liegen. Das Internet eröffnet ganz neue Möglichkeiten. Wer heute seinen Geburtstag oder andere Anlässe feiert, bedient sich immer öfter der durchaus praktischen Vernetzung durch sogenannte „Soziale Netzwerke“ wie eben Facebook, wo (mit Stand Herbst 2012) rund 24,6 Millionen Menschen allein in Deutschland angemeldet waren. Die meisten Nutzer sind zwischen 15 und 39 Jahre alt.

Und genau in diesem Nutzerverhalten liegt das Problem: Wird eine simple – aber unbedingt notwendige – Einstellung im Facebook, wodurch der Veranstalter die Einladung zu der geplanten Fete auf seine Freunde beschränkt, vergessen, kann dies schnell zu einer unangemeldeten Großveranstaltung mit unkalkulierbaren Konsequenzen führen – siehe Haren, Konstanz oder Magdeburg. Kommt es durch solche Veranstaltungen zu Zwischenfällen, können die angefallenen Einsatzkosten dem Verursacher in Rechnung gestellt werden. Hierüber sind sich diese in den meisten Fällen nicht ansatzweise im Klaren. Hier kann es aber schnell zu Forderungen von 100.000 Euro und mehr kommen. Somit kann eine gut gemeinte Einladung letztlich  den finanziellen Ruin für den oder die Veranstalter nach sich ziehen. Ein nicht getätigter Klick, ein Vergessen oder Versehen kann in wenigen Sekunden dramatische Konsequenzen nach sich ziehen.

Doch immer häufiger kann von einem Versehen keine Rede mehr sein. Veranstalter laden vermehrt gezielt zu Massenpartys ein, wobei Randale wohl bewusst mit einkalkuliert, die Konfrontation mit Ordnungskräften gezielt gesucht wird. Insbesondere auf diesen Personenkreis wollen die Ordnungsbehörden in der StädteRegion Aachen künftig ein Auge haben. Die Sicherheitsbehörden versuchen gezielt, Aufrufe zu solchen Massenveranstaltungen in Erfahrung zu bringen und auszuwerten. Damit soll für die Behörden die Möglichkeit geschaffen werden, schon im Vorfeld rechtliche Maßnahmen zu treffen, wenn konkrete Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu befürchten sind. Denn „Facebook-Partys“ sind kein Spaß, weder für die betroffene Stadt, noch für die Ordnungsbehörden und in den allermeisten Fällen auch nicht für den oder die Veranstalter.