Alles rund um Aachen

Von vielen Schwimmerinnen und Schwimmern wurde die Nachricht heiß ersehnt: Ab kommenden Montag, 8. Juni, öffnen in Aachen wieder zwei der vier städtischen Schwimmhallen: die Halle Brand macht pünktlich um 6.30 Uhr auf und die Ulla-Klinger-Halle ausnahmsweise um 14 Uhr. Ab Dienstag läuft auch dort wieder alles nach den regulären Öffnungszeiten (www.aachen.de/schwimmen).

Wie bereits im Freibad Hangeweiher wird es auch in den Hallen Beschränkungen geben. So wurden maximale Besucherzahlen anhand der verfügbaren Wasserfläche, aber auch anhand der vorhanden Umkleideschränke ermittelt: „48 Personen dürfen gleichzeitig in der Ulla-Klinger-Halle sein und 44 in der Schwimmhalle Brand", erläutert die stellvertretende Fachbereichsleiterin Sport, Gerta Keller. Auf Besucher freut man sich, aber Keller weiter: „Ich hoffe, es kommen nicht alle Gäste gleichzeitig direkt zur Öffnung." Dann müsse man im Zweifel auch Schwimmhungrige abweisen.

Karten an der Kasse – auch ermäßigte

Anders als im Freibad, wird es in den Hallen kein Onlineticketing geben und auch keine festen Zeitfenster, die vorab gebucht werden müssen. „Aber man darf nur zwei Stunden in der Halle sein. Viele sportliche Schwimmer brauchen diese zwei Stunden gar nicht. Dann können schon neue Gäste rein. Wir möchten möglichst vielen Schwimmerinnen und Schwimmern die Möglichkeit geben, wieder schwimmen zu kommen", begründet Keller das andere System. Erdacht hat dies Frank Meyers, Teamleiter „Personal Bäder" im Fachbereich Sport: „Wir halten das anhand der Schlüssel nach. Die werden ja nach dem Bezahlen ausgegeben." Kommen Schlüssel zurück, werden die entsprechenden Schränkchen gereinigt. Dann dürfen die Nächsten rein. In den beiden Hallen werden die Tickets an den Kassen hinter Plexiglas verkauft – auch ermäßigte Karten.

Erst Hände desinfizieren

Aber vor das Bezahlen und den Schlüssel hat die Stadt zwei andere Dinge gestellt: Jeder, der die Halle betritt, muss sich zunächst die Hände an einem Spender desinfizieren. Danach geht es zu Tischen, an denen man einen Kontaktbogen ausfüllen muss – ähnlich wie derzeit auch in Restaurants oder beim Friseur –, damit eine Nachverfolgung im Zweifel möglich ist. Auch müsse man bis zum Umkleideschränkchen einen Mund- und Nasenschutz tragen: „Anders als im Freibad sind wir hier in einem Gebäude", erläutert Meyers.

Eine Analyse der Besucherstatistik hat ergeben: Im Normalbetrieb kommen im Durchschnitt rund 20 Schwimmerinnen und Schwimmer pro Stunde in die jeweiligen Bäder. Natürlich gibt es auch hier Besucherspitzen, die zu Beginn austariert werden müssen. Dazu genommen wurden noch die baulichen Gegebenheiten: „Jede Halle ist unterschiedlich. In der Ulla-Klinger-Halle haben wir zum Beispiel vier Duschräume, zwei für die Gäste, die rein wollen, zwei für die, die raus gehen." In Brand sähe es da schon anders aus: „Da dürfen maximal vier Menschen in einer Dusche sein. Wir bitten die Badegäste, solange zu warten. Wer raus will hat ‚Vorfahrt', damit wieder Platz frei wird", so Meyers.

Alles „Kreisverkehr" oder „Einbahnstraße"

Bereits am Eingang leiten schwarz-gelbe Pfeile die Schwimmgäste zu den Umkleiden, danach in die Duschen und dann in die Halle und später wieder mit Abstand auf anderen Wegen hinaus. In den schmalen Gängen sollen sich die Menschen so wenig wie möglich begegnen. Die jeweiligen Lehrschwimmbecken dürfen leider nicht geöffnet werden, da tatsächlich nur das Bahnenschwimmen zulässig ist. Geschwommen wird im Kreis: In der Ulla-Klinger-Halle sind zwei Mal zwei Bahnen abgetrennt, in der Mitte bleibt eine Bahn frei. In Brand sind es drei breitere Bahnen: „Beide Becken mit genug Abstand", versichert der Teamleiter.

Ebenfalls nicht genutzt werden dürfen Poolnudeln, Flossen, Tauchringe oder Schwimmbretter der Hallen: „Die sind alle weg geräumt", versichert Thomas Kelch, stellvertretender Badleiter der Ulla-Klinger-Halle. Die hat den großen Vorteil des Springerbeckens: Hier hat man noch zusätzliche Bahnen für „gemächliche Schwimmer" eingerichtet. Schulschwimmen hätte bisher keine der Schulen angemeldet, so Keller.

Vereine mit viel Verständnis und Solidarität

Auch die Vereine atmen auf – und zeigen große Solidarität untereinander und Verständnis gegenüber der Stadt: „Wir haben die betroffenen Vereine kontaktiert und in wenigen Fällen Trainingszeiten anpassen müssen. Es darf immer nur ein Verein je Schwimmbecken in der Halle trainieren", erklärt Meyers. Es habe durchaus auch Vereine gegeben, die Trainingszeiten an andere abgegeben hätten: „Es war ein Geben und Nehmen der Zeiten", freut sich Meyers. Die Vereine und hätten sehr viel Verständnis für die Maßnahmen gezeigt und deutlich gemacht, um die Verantwortung zu wissen, die  diese „neuen Freiheiten" mit sich bringen. Für die Vereine – die ja außerhalb der Öffnungszeiten trainieren und eigene Schlüssel haben – gibt es nur die Vereinseingänge, die genutzt werden dürfen.

Elisabethhalle und Südhalle

Die Elisabethhalle bleibt voraussichtlich bis nach den Schulsommerferien zu: „Die ist während der Ferien ja immer zu und die jetzt noch zu öffnen ist nicht sinnvoll", so Gerta Keller. Für die Halle Süd müsse man nun erst einmal ein so ausgeklüngeltes Konzept wie für die andern beiden entwickeln. „Wir wollen ja auch erst mal in den jetzt geöffneten Hallen Erfahrungen sammeln", beschreibt die stellvertretende Fachbereichsleiterin den Lernprozess.