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... integrierte Quartiersentwicklung

Der Aachener Stadtteil Preuswald ist ein Pilotmodell für integrierte Quartiersentwicklung. Dieser Wohnstandort, der ursprünglich als hochwertiges Quartier im Grünen konzipiert wurde, stellte sich in den vergangenen Jahren einer Vielzahl an Herausforderungen. So weist der Zweite Sozialentwicklungsplan für den Sozialraum Preuswald noch hohe Integrationserfordernisse sowie die schlechteste sozio-ökonomische Entwicklung aller Aachener Quartiere auf. Gleichzeitig gab es einen enormen Investitionsstau in der Infrastruktur vor Ort.

„Preuswald befindet sich auf einem sehr guten Weg"

„Inzwischen ist aber deutlich, dass sich das Quartier Preuswald auf einem sehr guten Weg befindet", sagte Oberbürgermeister Marcel Philipp am heutigen Morgen (28. Mai) bei einem Quartiersrundgang im Preuswald. „Durch zahlreiche Aktivitäten konnte die Sozialstruktur stabilisiert, die Wohnqualität erhöht und die Attraktivität des Quartiers deutlich gesteigert werden." Möglich wurde dies durch eine enge Zusammenarbeit aller Akteure im Quartier, der Politik, der Stadt Aachen mit ihren verschiedenen Fachbereichen, der Bürgerschaft sowie der Wohnbaugesellschaft Vonovia als Eigentümerin von rund 400 Wohneinheiten im Quartier.

Marcel Philipp besuchte den Preuswald beim heutigen Rundgang mit Mario Stamerra, Geschäftsführer von Vonovia, im Vordergrund stand das Thema „Wohnen und Wohnumfeld". Die Projektleitung „Quartiersentwicklung Preuswald" obliegt bei der Stadt Aachen dem Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration. Als Koordinationsstelle für alle internen und externen Akteure vollbrachte der Fachbereich nach Aussage des Oberbürgermeisters eine wichtige Rolle beim institutionalisierten Austausch mit den wesentlichen Akteuren im Quartier und somit bei der Umsetzung des integrierten Quartiersgutachtens. Zudem holte er mit dem Fachbereich Umwelt über das Förderprogramm „Soziale Integration im Quartier" 1,5 Millionen Euro Landesförderung in den Preuswald, durch die ein zentraler Quartierspark als Ort der Begegnung entstehen wird.

Zahlreiche Probleme tauchten in den 2000er-Jahren auf

Ende der 1960er Jahre wurde der Preuswald als hochwertiger Wohnstandort im Grünen für rund 2000 Einwohnerinnen und Einwohner konzipiert, es gab die übliche bipolare städtebauliche Struktur mit Geschosswohnungsbau und Einfamilienhäusern. Größer und ausgesprochen vielfältig wurden dann die Probleme ab den 2000er-Jahren. Der Investitionsstau im öffentlichen und privaten Bereich, mehrfacher Eigentümerwechsel im Geschosswohnungsbestand, hohe Mieterfluktuation, zwischenzeitlich auch hohe Integrationserfordernisse sowie die schlechteste sozio-ökonomische Entwicklung aller Aachener Quartiere machten dem Preuswald zu schaffen.

„Das Thema Preuswald hat mich in meiner Amtszeit über zehn Jahre begleitet", sagte Philipp vor Ort. Er erinnerte an erste Maßnahmen ab 2010, ein Quartiersentwicklungsprozess wurde insbesondere durch das Engagement der Bewohnerschaft (Initiative Preuswald) angestoßen. „Seit 2010 ist die Stadtteilkonferenz Preuswald wichtiger Impulsgeber und zentrale Plattform zur Bündelung der Belange und Ressourcen der Akteure vor Ort, der Stadt Aachen und der Vonovia", unterstrich Philipp das Engagement vor Ort.

Viele positive Ansätze führen zum Erfolg

Viele Schritte wurden im Preuswald gegangen, Philipp erwähnte die Einrichtung eines allgemeinen Quartiersmanagements im Stadtteilbüro Preuswald durch die Stadt, er erinnerte an die Umfirmierung der Deutschen Annington in Vonovia, einhergehend mit einer Änderung der Unternehmensstrategie im Preuswald: „Wir sprechen hier von einem gelungenen integrierten Quartiersentwicklungskonzept in Zusammenarbeit mit der Stadt, das in einem partizipativen Prozess erstellt wurde."

Mario Stamerra, Geschäftsführer von Vonovia, sagte: „Ein lebenswertes Quartier braucht eine ausgewogene Mietergemeinschaft, die allerdings lange Zeit nicht gegeben war. In den vergangenen zehn Jahren haben wir gemeinsam mit den Menschen vor Ort, mit Investitionen, Herz und sozialer Verantwortung eine ganze Menge für die Entwicklung des Preuswalds getan. Inzwischen bietet das Quartier wieder attraktive, bezahlbare Wohnungen plus passende Angebote für Mieter aller Generationen und ein gutes nachbarschaftliches Miteinander."

Viel ist im Preuswald geschehen. Viele Maßnahmen, die politisch beschlossen und vorangetrieben wurden, sind umgesetzt worden. Die soziale Infrastruktur wurde auch durch den Neubau der 2017 fertiggestellten Kita und das Senioren-Begegnungszentrum der AWO verbessert, die Nahversorgung über einen neuen Kiosk und die Ansiedlung eines Discounters an der Lütticher Straße optimiert. Derzeit in der Umsetzung ist ein Grundschulneubau.

Mario Stamerra präsentierte umfangreiche Investitionen in Wohnungsbestand, Gebäuden und Wohnumfeld  durch die Vonovia, den Abschluss der Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen stellte er für dieses Jahr in Aussicht.

Abgestimmte Zielvorstellungen und umgesetzte Maßnahmen

Oberbürgermeister Marcel Philipp stellte die gemeinsame Wohn- und Wohnumfeld-Aufwertung als integralen Bestandteil der Quartiersentwicklung, durch die eine positive Entwicklung im Lebensraum eingeleitet werden konnte, heraus: „Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Stadt Aachen, den Akteuren im Quartier und der Vonovia sehe ich als Schlüssel zum Erfolg, auf den wir hier im Preuswald nun blicken. Die Vonovia hat nicht nur durch ihre Investitionstätigkeit zur Aufwertung beigetragen, sie ist auch ein wichtiger Partner für das Miteinander im Quartier geworden." Philipp betonte die abgestimmten Zielvorstellungen und die verlässliche Umsetzung der Maßnahmen.