Alles rund um Aachen
 Die Stadt Aachen wird sich beim european energy award, kurz eea®, um eine Folgeförderung für drei weitere Jahre bewerben. Dafür hat sich der Energiebeirat  in seiner Sitzung am 14. März einstimmig ausgesprochen. Der eea ist eine europäische Auszeichnung für energieeffiziente Städte und Gemeinden. Gleichzeitig bietet er den Kommunen ein prozessorientiertes Qualitätsmanagement- und Monitoring-System für die eigenen Klimaschutz-Aktivitäten.

 

Im Jahr 2008 hatte sich die Stadt erstmalig beim eea angemeldet und wurde 2011 gleich beim ersten externen Audit mit dem gold award - der höchsten Anerkennung des eea - für die besonderen Leistungen im Klimaschutz ausgezeichnet. Aachen liegt im Benchmarking der 238 teilnehmenden Kommunen mit Platz 12 an hervorragender Stelle.

 

,,In den letzten 4 Jahren haben wir viele positive Ergebnisse mit dem eea für Aachen erzielen können", so Dr. Maria Vankann, Klimaschutzbeauftragte der Stadt Aachen, in der Sitzung des Energiebeirates. ,,Die Teilnahme am eea hat Aachen nicht nur den gold-award gebracht. Wir konnten ein ausgezeichnetes, fachübergreifendes Energieteam und ein anspruchsvolles Arbeitsprogramm für den Klimaschutz auf die Beine stellen." Und genau damit soll nach Wunsch des Energiebeirates weitergemacht werden: ,,Mit einem relativ geringen finanziellen Eigenanteil", erläutert Klaus Meiners, stellvertretender Leiter des Fachbereich Umwelt, ,,können wir das Projekt für die nächsten drei Jahre in Aachen sichern. Das Management- und Zertifizierungssystem des eea bringt Aachen im Klimaschutz weiter nach vorne."

 

Aber nicht nur beim eea hat Aachen die Nase weit vorne. Wie sich die Mitglieder des Energiebeirats durch einen Vortrag der Stadtwerke Aachen überzeugen konnten, wird in Aachen schon heute das Stromnetz der Zukunft gebaut. Dr. Peter Asmuth, Mitglied des Vorstands der STAWAG, und Peter Zimmer von der STAWAG Netz GmbH präsentierten das neue Forschungsprojekt ,,Smart Area Aachen". Über dieses bundesgeförderte Vorhaben werden neue Technologien und Geschäftsmodelle für intelligente Stromnetze in Aachen entwickelt und getestet. Die Ergebnisse werden bundesweit bekannt gemacht und anderen Versorgungsunternehmen zur Verfügung gestellt. ,,Die Netze stehen im Mittelpunkt der Energiewende", so Dr. Asmuth. ,,Die Energieerzeugung wird durch den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Zubau kleiner, dezentraler Kraftwerke - sog. Blockheizkraftwerke - zunehmend dezentral organisiert sein und damit besondere Herausforderungen an die Netzkapazitäten und die Versorgungssicherheit stellen. Wir müssen dringend in intelligente Versorgungsstrukturen zur Steuerung und zum Ausgleich von Stromproduktion und -verbrauch investieren", erklärte Asmuth.

 

Das Forschungsvorhaben wird in einem Konsortium mit zwölf namhaften Partnern aus Wissenschaft, Hochschule, Industrie und Aachener Unternehmen unter Federführung der STAWAG umgesetzt. Smart Area Aachen untersucht in sieben eigenständig nutzbaren Verbundprojekten die unterschiedlichen Aspekte des ,,Smart Grid", dem Netz für die Stromversorgung der Zukunft: Intelligente Ortsnetzstationen, Spannungsqualität, Kommunikationsinfrastruktur, Netzzustandsprognose, Stromnetzplanung, Instandhaltung sind die zentralen fachlichen Bausteine. Übergeordnet steht als Querschnittsprojekt die Begleitforschung, die sich der Koordination, dem Wissenstransfer, der Standardisierung und Normierung sowie der Verwertung der erhaltenen Erkenntnisse widmet.

 

Die ersten Projekte des thematischen Verbunds Smart Area Aachen haben ihre Arbeit Mitte 2012 aufgenommen und laufen jeweils rund vier Jahre. Das Gesamtvolumen beträgt zehn Millionen Euro und wird knapp zur Hälfte vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert.