Würselen

Die Stadt Würselen wird in den kommenden Wochen eine interkommunale, vorbeugende Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners an Eichenbäumen, gemeinsam mit dem federführenden Kreis Heinsberg, den dortigen kreisangehörigen Kommunen sowie den Städten Düren und Baesweiler, durchführen.

Verkehrsteilnehmer werden gebeten, auf entsprechend gekennzeichnete Einsatzfahrzeuge zu achten. In Würselen werden rund 1.000 Eichenbäume entlang von Verkehrsstraßen und auf öffentlichen Grünflächen behandelt. Die Arbeiten zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners sollen zeitnah beginnen. Da sich die Arbeiten streng an den Witterungsverhältnissen orientieren (kein Regen, kein Wind) und über mehrere Kommunen erstrecken, kann sich der genaue Zeitpunkt des Einsatzes erst sehr kurzfristig, eventuell innerhalb weniger Stunden ergeben.
Während der Besprühung der Eichenbäume in den hellen Tages- und Abendstunden (bis etwa 21 Uhr) muss aufgrund der eingesetzten Sprühturbine kurzzeitig mit Beeinträchtigungen gerechnet werden.
Die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners stellen eine gesundheitliche Gefährdung für Menschen dar. Bei Berührung mit den Brennhaaren können diese eine allergische Reaktion auslösen. Auch die nach der Häutung der Raupen zurückbleibenden alten Larvenhäute besitzen weiterhin eine hohe Konzentration an Brennhaaren. Durch Mäh- und Unterhaltungsarbeiten in den Grünflächen können diese Brennhaare wieder aufgewirbelt werden und zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Der Eichenprozessionsspinner kommt an allen Eichenbaumarten vor, insbesondere in unserer Gegend an den europäischen Arten der Stiel- und Traubeneiche. Er tritt in warm-trockenen Regionen insbesondere im Tiefland auf. Eine vorsorgliche Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners ist unter Abwägung aller Aspekte die zum Schutz der Bevölkerung verhältnismäßigste Lösung.
Mit der Durchführung der Präventionsmaßnahme wurde ein Fachunternehmen beauftragt. Besprüht werden die Eichenbäume mit dem Biozid „Foray ES“. Dieses Mittel hat eine Zulassung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und basiert auf bestimmten Stämmen des sogenannten „Bacillus thuringiensis“ (BT). Das Biozid wirkt als Fraßgift; es tötet nur bestimmte Raupen und nicht Nutzinsekten wie beispielsweise Marienkäfer. Die Raupen nehmen die zunächst ungiftige Vorstufe des Wirkstoffs beim Fressen der jungen Eichenblätter auf. Erst zu einem späteren Zeitpunkt bildet der Bazillus den eigentlichen Wirkstoff und löst das Absterben des Eichenprozessionsspinners aus. Der Vorteil dieses Mittels besteht darin, dass beim Versprühen des Biozids dieses für den Menschen vergleichsweise unbedenklich ist. Bei direktem Hautkontakt kann es vereinzelt zu allergischen Reaktionen kommen. Vorsorglich wird daher empfohlen, als Passant dem Sprühnebel auszuweichen sowie als Anwohner beim Vernehmen der Sprühturbine für die Zeit der Bekämpfungsmaßnahme die Fenster des Wohnhauses zu schließen.