Alles rund um Aachen

Die aktuelle Corona-Krise ist für nicht wenige Menschen eine Herausforderung. Viele Aachener und Aachenerinnen benötigen gerade jetzt in diversen Bereichen der Einzelfallhilfe - zum Beispiel Einkaufsdienste, Telefonseelsorge, Übersetzung amtlicher Informationen in niederschwellige Texte, finanzielle Nöte – einen erhöhten individuellen Unterstützungsbedarf. Eine Situation, die zu durchaus existenziellen Ängsten, Sorgen und Herausforderungen führen kann.

#Gemeinsamhelfen

Gleichzeitig gibt es eine beeindruckende Hilfsbereitschaft in der Aachener Bevölkerung. Um Menschen mit Hilfebedarf wirksam zu erreichen und die bereits existierende Vielzahl an ehrenamtlichen Initiativen und Angeboten in der niederschwelligen Einzelfallhilfe zu kommunizieren, zu koordinieren und die Qualität der Hilfen sicherzustellen, hat die Stadt Aachen jetzt gemeinsam mit den Trägern der freien Wohlfahrtspflege unter dem Hashtag #Gemeinsamhelfen eine Ehrenamtsbörse und Hotline aufgebaut.

Die Kampagne #Gemeinsamhelfen startete heute (9. April) mit einem Pressegespräch im Haus Löwenstein. Professor Dr. Manfred Sicking, Aachener Beigeordneter für Wirtschaftsförderung, Soziales und Wohnen, betonte dabei, dass die Stadt Aachen insgesamt im Bereich der sozialen Unterstützung gut aufgestellt sei: „Allerdings stellt das Kontaktverbot für uns eine besondere Erschwernis dar. Einzelfallhilfe und Ansprache setzen im Regelfall einen persönlichen Kontakt voraus. Hier mussten wir nun komplett umdenken, ohne die bedürftigen Menschen aus den Augen zu verlieren." Er betonte, dass es in Aachen für alle Bedürfnisse Hilfsangebote gäbe. Und weiter: „Wir haben in Aachen eine hervorragende Zusammenarbeit mit der Freien Wohlfahrtspflege, die sich gerade in Krisenzeiten bewährt hat. Dafür möchte ich heute explizit meinen Dank aussprechen."

Angebote müssen noch ankommen

Rolf Frankenberger, städtischer Fachbereichsleiter Wohnen, Soziales und Integration, machte noch einmal deutlich, dass es momentan eine der größten Herausforderungen überhaupt sei, mit den vorhandenen Hilfsangeboten Menschen mit Unterstützungsbedarf zu erreichen. Stadt und Sozialverbände hätten inzwischen jedoch ein gut an die neue Situation angepasstes Unterstützungssystem aufgebaut, dessen Angebote aber noch beim den Bürgern ankommen müssten. Frankenberger: „Zentral in diesem System steht die Telefonhotline für Menschen mit Unterstützungsbedarf. Hier wird den Anrufenden schnell und professionell geholfen. Egal, ob es sich um Hilfe bei Einkäufen, bei Apothekengängen, um das Gassi-Gehen oder die Vermittlung von Aseag-Tickets dreht. Egal auch, wenn jemand einfach einsam ist und seine Sorgen teilen möchte."

Nach den Ostertagen werden rund 3.000 Flyer der Kampagne #Gemeinsamhelfen über das städtische Quartiersmanagement in den Stadtteilen mit besonderen Herausforderungen verteilt sowie zahlreiche Plakate an zentralen Orten in den Quartieren ausgehangen. Zudem erhalten im Stadtgebiet alle Menschen, die im Rentenalter oder erwerbsunfähig sind, ein entsprechendes Informationsschreiben. Zusätzlich wurden die Stadtteilkonferenzen, der „Dialog der Religionen" sowie die verschiedenen Migrantenorganisationen angeschrieben, um die Plakate und Flyer in ihren Netzwerken zu verteilen.

Viele Ehrenamtliche haben sich gemeldet

Seit die zentrale Hotline vor zwei Wochen an den Start gegangen ist, haben sich über 60 Ehrenamtliche gemeldet, um die Bürger und Bürgerinnen, die zu den besonderen Risikogruppen zählen, vor allem mit den nötigen Besorgungen außerhalb der eigenen Häuslichkeit zu unterstützen. „Menschen, die mit einem Hilfegesuch bei uns anklopfen, sind leider noch sehr zurückhaltend", sagt Bernhard Verholen, Sprecher der AG der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege. „Wir können die betroffenen Bürger und Bürgerinnen nur ermutigen und einladen, keine Scheu zu haben, zum Telefonhörer zu greifen und anzurufen. Keiner sollte hier eine falsche Zurückhaltung an den Tag legen und aus diesen Gründen Not leiden."

Verholen erklärte weiter, dass die Hotline noch einige Wochen frei geschaltet sei, weil er davon ausgehe, dass die Risikogruppen noch längere Zeit Schutz und Unterstützung benötige.

Rolf Frankenberger appellierte eindrücklich an die Aachener und Aachenerinnen, ihre Nachbarn im Blick zu haben und auf die angebotenen Hilfsangebote hinzuweisen. „Und wenn Sie selbst Hilfe benötigen, haben Sie keine Hemmungen, uns anzurufen. An der Hotline sitzen Menschen, die Ihre Anrufe vertraulich entgegen nehmen. Egal, was Sie belastet, wir sind für Sie da!"

Informationen

Die Hotline ist montags bis donnerstags von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr sowie freitags von 10 bis 12 Uhr unter der Telefonnummer

0241–94 927 180 zu erreichen.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.aachen.de/GemeinsamHelfen und unter www.nachbarschaftshilfe-aachen.de

Entsprechende Flyer und Plakate stehen auf der Homepage der Stadt Aachen www.aachen.de/GemeinsamHelfen zum Download zur Verfügung. Sie können ebenfalls unter der Mail-Adresse GemeinsamHelfen@mail.aachen.de angefordert werden.