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Neubaugebiet ,,Richtericher Dell" könnte ,,Klimaschutzsiedlung" werden  Bewerbung um Aufnahme in das NRW-Förderprogramm?

 

Die Stadt Aachen wird sich voraussichtlich mit dem geplanten Neubaugebiet ,,Richtericher Dell" beim nordrhein-westfälischen Landesprogramm ,,100 Klimaschutzsiedlungen" bewerben. Das Programm wurde 2009 aufgelegt, um den wärmebedingten Ausstoß von Kohlendioxid zu reduzieren. Etwa ein Drittel des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland wird für die Beheizung und Warmwassererzeugung in Gebäuden verbraucht. Neubausiedlungen, die in das Programm aufgenommen wurden, dürfen maximal 9 Kilogramm Kohlendioxid pro Quadratmeter im Jahr ausstoßen. Zum Vergleich: Für Gebäude, die nach der jetzt gültigen Energieeinsparverordnung, die sogenannte ,,EnEV 2009", errichtet werden, gilt eine Grenze von 24 Kilogramm Kohlendioxid pro Quadratmeter im Jahr. Der Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss hat die geplante Anmeldung am Landesprogramm am Dienstag einstimmig zur Kenntnis genommen.

 

Im ersten Bauabschnitt des geplanten Neubaugebietes ,,Richtericher Dell" zwischen Vetschauer Weg und Horbacher Straße sollen 188 Wohneinheiten entstehen. Die Beteiligung am Landesprogramm ,,100 Klimaschutzsiedlungen" ist für ein Drittel der Gebäude bzw. Wohnungen im Plangebiet vorgesehen. Aber auch im übrigen Teil des Neubaugebietes sollen die Anforderungen an den Klimaschutz hoch sein: So sollen die Dächer und Fassaden im Hinblick auf die Sonneneinstrahlung und damit für die Errichtung von Solaranlagen optimiert ausgerichtet werden. Die Energieversorgung erfolgt dezentral. Dies hält gleichzeitig die Heizkosten gering. Vorgesehen ist auch eine Ladestation für Elektro-Autos.

 

Für die künftigen Hauseigentümer ist die Aufnahme in das Klimaschutzprogramm mit besonderen Vorteilen verbunden: So gewährt das Land unter anderem einen Zuschuss in Höhe von 4.700 Euro pro Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhaus, wenn das Gebäude dem Passivhaus-Standard entspricht. Auch die Anschaffung von Messtechnik für den Energieverbrauch kann mit bis zu 80 Prozent der Kosten gefördert werden, ebenso gibt es Zuschüsse für Solarkollektoren, Pellet-, Holzhackschnitzel- oder Scheitholzkesselanlagen, Wohnungslüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und für vieles weitere mehr.

 

Der Planungsausschuss wird in seiner Sitzung am 11. April eine Entscheidung über die Bewerbung am Programm ,,100 Klimaschutzsiedlungen" fällen. Für den ersten Bauabschnitt des Neubaugebietes arbeitet die Verwaltung derzeit an der Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) und an der Aufstellung eines Bebauungsplanes. Die Offenlage der Pläne soll noch in diesem Jahr stattfinden. Der Verkauf der Grundstücke und der Beginn der Bebauung ist für das Jahr 2016 vorgesehen.

 

Weitere Informationen unter

www.aachen.de/richtericherdell

www.100-klimaschutzsiedlungen.de