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Vom Abteigarten aus gesehen, sieht sie wieder aus wie frisch gebaut: Die sanierungsbedürftige Ufermauer zur Inde am Napoleonsberg in Kornelimünster ist vom Wurzelwerk befreit. Allein das gewaltige Gerüst im Flussbett zeigt, dass die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind. Die fertige Verfugung der Natursteine wird gerade professionell gereinigt und kontrolliert. Parallel dazu laufen auf der großen Baustelle oberhalb der Mauer die Maßnahmen, die dafür sorgen, dass die Mauer nicht nur aussieht wie neu, sondern auch die entsprechende Standsicherheit erhält. Insgesamt laufen dort sechs Pumpen, die durch Bohrlöcher in bis zu mehr als sechs Meter Tiefe in einem speziellen Verfahren ein Zementgemisch injizieren, um das alte Mauerwerk zu verfestigen.

100 Quadratmeter Wandfläche erneuert

„Wir sind sehr zufrieden mit dem aktuellen Stand, die Zusammenarbeit mit den ausführenden Firmen und der Projektleitung des Ingenieurbüros Kempen und Krause Ingenieure klappt hervorragend. Wir liegen genau im Zeitplan", freut sich Barbara Siodmok, Brückenbauingenieurin des Aachener Stadtbetriebs und verantwortlich für die Maßnahme. „Es war ein ganzes Stück Arbeit, das Wurzelwerk hat dem Mauerwerk zur Flussseite hin ziemlich zugesetzt, zum Glück aber nicht weit in den Mauerquerschnitt hinein." Mehrere bis zu zwei Quadratmeter große Flächen mussten von den Natursteinexperten aufgemauert werden – insgesamt sind etwa 100 Quadratmeter Wandfläche erneuert worden.

Von diesen Flächen ist jetzt schon nichts mehr zu sehen. Auch die weiteren Arbeiten zur Instandsetzung laufen weitgehend verborgen. Allein das große Silo, die Pumpenanlage und viele Schläuche zeigen, dass im Mauerinnern noch einiges passiert. „Seit Anfang Februar werden die Injektionen gesetzt. 300 Tonnen des Zementgemischs wurden in 871 Pumpenstunden bereits eingebracht", sagt Siodmok. Noch bis Ende des Monats werden die Pumpen weiterlaufen, bis die Hohlräume durch 130 Bohrlöcher verfüllt sein werden.

Stützmauer wird erhöht, Treppenanlage gesperrt

Mit der Verfüllung des Mauerinneren ist die Baustelle am Napoleonsberg aber noch nicht abgeschlossen. In den nächsten Wochen wird die Stützmauer am oberen Ende, angrenzend zur Treppenanlage am Steinkaulplatz, um mehr als einen Meter erhöht. Das ist für die geplante Gehwegverbreiterung erforderlich. Hierzu wird am Mittwoch, 1. April, das Baugerüst erweitert, weshalb ein Durchgang über die Treppenanlage zum Abteigarten nicht möglich ist. Die Treppenanlage bleibt für die Zeit der Osterferien bis einschließlich 17. April gesperrt. Die Instandsetzung der Treppenanlage selbst erfolgt während der Sommerferien.

Weitere Maßnahmen bis Ende des Jahres

Nach der Instandsetzung der Mauer selbst folgen in den weiteren Bauabschnitten die Sanierung und Neugestaltung der Fahrbahn inklusive Gehwegverbreiterung. Dadurch kann der Gehweg für Radfahrer freigegeben werden, um eine sichere Radverkehrsführung am Napoleonsberg zwischen Korneliusmarkt und Steinkaulplatz herzustellen. Die Abbrucharbeiten der Stahlbetonplatte erfolgt unmittelbar nach der Mauersanierung. Die neuen Stahlbeton-Fertigteile werden während der Sommerferien, voraussichtlich vom 6. bis 17. Juli verlegt. In dieser Zeit wird eine 10-tägige Vollsperrung notwendig sein. Die weiteren Maßnahmen inklusive der finalen Asphaltierung werden voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Corona: Maßnahmen getroffen

Trotz der überall auftretenden Einschränkungen im Zeichen des Corona-Virus kann die Baustelle wie geplant weiterlaufen. „Der Schutz unserer Mitarbeiter und Partnerunternehmen steht natürlich im Vordergrund. Die ausführende Firma Eurovia hat entsprechende Maßnahmen für den Infektionsschutz getroffen", sagt Barbara Siodmok. Dazu gehört unter anderem die Einrichtung eines Sanitärcontainers, um die erweiterten Hygienevorgaben sicher zu stellen und Infektionsrisiken zu minimieren. Gleichzeitig werden alle Baubesprechungen per Videokonferenz vorgenommen.

Auch die Verkehrsführung am Napoleonsberg läuft zur Freude der Beteiligten ohne Schwierigkeiten. Die Zusammenschaltung der Ampelanlagen am Steinkaulplatz und der Zufahrt zum Korneliusmarkt hat Lob aus dem direkten Umfeld erhalten, trotz der Reduzierung auf eine Fahrspur fließt der Verkehr weitestgehend ohne Rückstau an den Kreuzungen.