Alles rund um Aachen
„Ich würde erneut Stammzellen spenden!“

39-jähriger Aachener half einem Blutkrebspatienten


Tübingen/Stolberg - Seit zwei Jahren ist Bernd Wolken bei der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei registriert. Im April 2012 kam er tatsächlich als ‚genetischer Zwilling‘ für einen Patienten in Frage. Mit seiner Stammzellspende ermöglichte der Aachener ‘seinem‘ Patienten die Chance auf Überleben.  Auf einen Lebensretter hofft auch der 19-jährige Niclas aus Stolberg. Der Schüler hat Blutkrebs und eine Stammzelltransplantation ist seine einzige Überlebenschance. Wer zwischen 18 und 55 Jahren alt und gesund ist, kann helfen und sich am 22. März 2013 in der Aula des Städtischen Goethe-Gymnasiums in Stolberg bei der DKMS registrieren lassen. Auch Geldspenden werden dringend benötigt.





„Ich hatte damals in der Zeitung gelesen, dass Alemannia Aachen einen Aufruf der DKMS unterstützt. Auch einige Spieler hatten sich damals typisieren lassen“, erinnert sich Bernd Wolken. „Das hat mir als Aachener den Anstoß gegeben, ebenfalls potenzieller Stammzellspender zu werden. Ungefähr zwei Jahre später rief mich morgens um zehn Uhr eine Dame von der DKMS und teilte mir mit, dass meine Gewebemerkmale aktuell mit denen eines an Blutkrebs erkrankten Patienten übereinstimmen. Sie fragte, ob ich noch immer zur Stammzellspende bereit sei, was ich selbstverständlich bejahte.“ Eine erneute Typisierung des Blutes bestätigte, dass der 39-jährige Gürtler- und Metalltechniker aus Aachen als Spender für den Patienten in Frage kam. Nach einer umfassenden Voruntersuchung in der Entnahmeklinik in Köln gab man Wolken ein Medikament mit, welches er sich vier Tage lang unter die Haut spritzte. Dieser körpereigene hormonähnliche Stoff, der vom Körper zum Beispiel auch bei fieberhaften Infekten produziert wird, stimuliert die Produktion der Stammzellen und bewirkt, dass sich vermehrt Stammzellen im fließenden Blut befinden. Diese können dann über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gesammelt werden. „Man hatte mich auf mögliche Nebenwirkungen wie grippeartige Symptome vorbereitet, aber ich hatte während der ganzen Zeit keine Probleme“, erklärt Wolken. „Die Entnahme selbst war unkompliziert und hat bei mir sogar nur dreieinhalb Stunden gedauert. Meine Frau und mein Sohn haben mich begleitet und durften die ganze Zeit bei mir sein.“ Nach der Spende erfuhr Wolken, dass er für einen 52-jährigen Mann aus Deutschland gespendet hatte. „Ich wüsste gern mehr über den Mann, aber man darf erst nach zwei Jahren die Adressen tauschen. Aktuell stehen wir über die DKMS anonym miteinander in Briefkontakt. Ich weiß, dass er gesundheitlich auf dem Weg der Besserung ist und wir haben schon miteinander vereinbart, dass wir uns nach Ablauf der Zweijahresfrist unbedingt kennen lernen wollen! Ich kann es kaum abwarten und ich bin sehr froh, dass ich helfen konnte. Für mich steht fest: Ich würde jederzeit erneut spenden!“

Auf einen solchen Lebensretter hofft auch der 19-jährige Niclas aus Stolberg. Er braucht dringend eine Stammzellspende, um den Blutkrebs besiegen zu können. Bisher war die weltweite Suche nach einem passenden Spender erfolglos. Wer gesund und zwischen 18 und 55 Jahren alt ist kann helfen und sich am Freitag, den 22. März 2012 von 12.00 bis 19.00 Uhr im Städtischen Goethe-Gymnasium im Lerchenweg 5  in Stolberg als potenzieller Stammzellspender in die DKMS aufnehmen lassen. Auch Geldspenden werden dringend benötigt. Spendenkonto 1004910 bei der Sparkasse Aachen, BLZ 390 500 00, Empfänger: DKMS, Verwendungszweck: ‚Niclas und andere‘.  Weitere Informationen unter www.dkms.de.