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... zum Vorsitz in der Euregio. Strategiegespräch unterstreicht gemeinsame Interessen.

StädteRegion Aachen/Eupen.Der Termin des diesjährigen Arbeitsgesprächs hätte kaum besser gewählt werden können. Einen Tag nach offizieller Übernahme des Vorsitzes der Euregio Maas-Rhein (EMR) durch den Ministerpräsidenten der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG), Karl-Heinz Lambertz, bekräftigte Städteregionsrat Helmut Etschenberg jetzt in Eupen die gemeinsame strategische Ausrichtung und gratulierte dem Ministerpräsidenten zu seiner neuen Aufgabe. ,,Mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens übernimmt ein starker und verlässlicher Partner das Kommando in der Euregio Maas-Rhein", erklärte Etschenberg. ,,Ich bin sicher, dass die Menschen in den kommenden drei Jahren eine positive Entwicklung in der Dreiländer-Region wahrnehmen werden", ist der Städteregionsrat überzeugt.

Während der nachfolgenden Gespräche zeigte sich noch einmal die enge Verzahnung der strategischen Perspektiven beider Partner. Das Regionale Entwicklungskonzept der DG und das städteregionale Zukunftsprogramm orientieren sich an ähnlichen Leitlinien. Gleiches gilt für den Entwicklungsplan Charlemagne und die Zukunftsstrategie der Euregio. EMR 2020 soll die grenzüberschreitende Verzahnung zwischen den Partnerregionen sicherstellen, um ehrgeizige Ziele in den Themen Freizügigkeit, Bildung, Arbeitsmarkt, Wirtschaft, Kultur, Tourismus und Gesundheit erreichen zu können.



Foto-StädteRegion Aachen: Städteregionsrat Helmut Etschenberg (6.v.re) sicherte Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (4.v.re)  die gemeinsame Arbeit an der Umsetzung der Zukunftsstrategie EMR 2020 zu.


Ausbauen wollen die Partner weiterhin die grenzüberschreitende Bildungsregion. Mit außerschulischen Lernorten, der kulturellen Bildung, den Schultheatertagen oder gemeinsamer Kindergärten gibt es viele konkrete Ansätze. Ein weiterer wichtiger Themenkomplex ist die Entwicklung des Tourismus. Mit der RAVel-Route ,,Vennbahn" werden die Partner noch in diesem Jahr eine grenzüberschreitende Fahrradroute eröffnen, die neue touristische Maßstäbe setzt.

Die herausgehobene Stellung der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Staatsaufbau macht es möglich, dass auch Themen wie Brandschutz, Rettungswesen und Katastrophenschutz, die in Deutschland Ländersache sind, im gemeinsamen Interesse besprochen werden können. ,,Ministerpräsident Lambertz hat zugesagt, die Weiterentwicklung der grenzüberschreitenden, nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr mit seiner nordrhein-westfälischen Kollegin Hannelore Kraft zu besprechen", erklärt Etschenberg die wichtige Brückenfunktion der DG nach Düsseldorf und Brüssel.

Weitere Themen waren die angestrebte Zusammenarbeit im Rahmen der regio IT, die Neuausrichtung des euregionalen Medienzentrums, eine stärkere Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Pflegefachkräften sowie der Umgang mit demokratiefeindlichen Gruppierungen.

Lambertz will den EMR-Vorsitz nutzen, um spürbare Mehrwerte für Bürgerinnen und Bürger zu erzielen. ,,Ich habe im Dialog mit dem Ministerpräsidenten wahrgenommen, dass er auf inhaltliche und weniger auf strukturelle Debatten Wert legt. Wir werden die Deutschsprachige Gemeinschaft nach Kräften unterstützen und gemeinsam mit den beteiligten Kommunen an den Themen der Zukunftsstrategie arbeiten", sicherte Etschenberg den Partnern in Eupen zu.