Alles rund um Aachen

Die Kontaktperson eines Corona-Infizierten muss zunächst getestet werden. (Stand: 29.02.2020, 21:00 Uhr) StädteRegion Aachen: Bei einer Mutter und ihrem Sohn aus Würselen wurde heute das Corona-Virus nachgewiesen. Zu den Kontaktpersonen des jungen Mannes, der die 11. Klasse einer Herzogenrather Gesamtschule besucht, gehört unter anderem auch eine junge Frau, die sich heute mit einer Klasse des Käthe-Kollwitz-Berufskollegs auf dem Weg nach Österreich gemacht hat.

Nachdem sich der Bus der Reisegruppe schon auf den Weg gemacht hatte, informierte ein Arzt der jungen Frau die Behörden über ihren Gesundheitszustand. Der Bus musste deshalb in Österreich umdrehen und wurde jetzt vorübergehend in Bayern festgehalten. Die junge Frau wurde zur Abklärung des Corona-Verdachts in ein Krankenhaus gebracht. Für die übrigen Mitglieder der Reisegruppe wurde eine Turnhalle mit Feldbetten ausgestattet.

Sie plagte schon länger eine Erkältung, trotzdem wollte die junge Frau die Reise mitmachen. Nachdem dann klar wurde, dass sie intensiveren Kontakt zu dem Corona-Infizierten aus Würselen hatte, musste das Gesundheitsamt der StädteRegion die österreichischen Behörden informieren. Der Bus musste umkehren und wurde zur Grenze zurückgeführt. Womit hier zunächst keiner rechnen konnte: Die bayrischen Behörden wollten den Bus - trotz eindringlicher Bitte des städteregionalen Gesundheitsamtes - nicht mehr zurück nach Aachen fahren lassen und haben die junge Frau ins Krankenhaus auf eine Isolierstation gebracht. Dort soll nun der Test gemacht werden.

„Wir bedauern die Entscheidung der bayrischen Behörden, respektieren sie aber natürlich. Hier war alles für eine Corona-Virus-Testung vorbereitet", sagt Gesundheitsdezernent Dr. Michael Ziemons und fügt hinzu: "Unsere Sorge gilt den Betroffenen, die wir hier vor Ort sicher besser hätten betreuen können. Selbstverständlich werden wir versuchen, das Verfahren von hier aus bestmöglich zu unterstützen!"

Ein schwacher Trost bleibt den Mitreisenden: Wenn der Test morgen negativ ist, könnten sie voraussichtlich doch noch in den Urlaub weiterreisen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.