Alles rund um Aachen

Gerade noch liegen Bonbon-Papiere, Luftschlangen und übrig gebliebene Kamelle am Straßenrand, da fährt die Großkehrmaschine vorbei und schon ist der gerade vorbeigegangene Karnevalszug nur noch zu erahnen. Die letzte Gruppe der beiden großen Karnevalszüge in Aachen an Tulpensonntag und Rosenmontag sind traditionsgemäß die „Orangenen Funken". Mit Klein- und Großkehrmaschinen, Pritschenfahrzeugen, Abfallsammelfahrzeugen, Werkstattwagen und natürlich zu Fuß waren an den beiden Tagen mehr als 150 Mitarbeiter*innen der Stadtreinigung im Einsatz.

Aufwändiges Sammeln per Hand

„Wir hatten dieses Jahr besonders viel zu tun", sagt Dieter Bohn, Bereichsleiter Stadtreinigung. „Es gab wahnsinnig viel Verpackungsmüll, das war sehr auffällig." Durch den Wind ist das leichte Material besonders stark durch die Straßen gewirbelt worden. „ Wir waren mehr als eine halbe Stunde länger im Einsatz als in den vergangenen Jahren", sagt Bohn und erklärt: „Wir mussten viel mit der Hand einsammeln. Bei dem leichten Material ist das sehr aufwändig."

Neben dem Verpackungsmaterial waren in diesem Jahr Glasscherben ein zusätzliches Problem. Unzählige leere Bier- und Sektflaschen standen an den Straßenrändern. „Da bitten wir die Besucherinnen und Besucher eindringlich, diese mitzunehmen und entsprechend zu entsorgen", appelliert Dieter Bohn.

Insgesamt sind nach den Umzügen an Tulpensonntag und Rosenmontag 16 Tonnen Fastelovvendsabfall zusammengekommen und damit rund vier Tonnen mehr als im vergangenen Jahr. „Das ist eine sehr hohe Zahl", sagt Dieter Bohn, „auch wenn man bedenkt, dass Verpackungsmaterial kaum etwas wiegt."

Intensive Vorplanung

Seit Dezember haben Dieter Lennartz, Geschäftsbereichsleiter Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, und Dieter Bohn den Einsatz der „Orangenen Funken" geplant. Dazu gehört weit mehr als die Straßenreinigung nach dem Kinder- und Rosenmontagszug. Etwa viel Abstimmung im Vorfeld bei Sondergenehmigungen: „Wo findet wann welche Veranstaltung statt und muss der Aachener Stadtbetrieb dort Aufgaben übernehmen", ist dabei stets die Fragestellung. Schließlich müssen von der Stadtreinigung des Stadtbetriebs alle Veranstaltungsorte betreut werden

Das gesamte Team ist im Einsatz

Und so herrscht ab Weiberfastnacht in der Abteilung des Stadtbetriebs höchste Aufmerksamkeit, denn das närrische Treiben bedeutet auch jede Menge Arbeit. „An den Karnevalstagen brauche ich alle", sagt Bohn. Und selbstverständlich gehen die Bereichs- und Abteilungsleiter auch mit und packen genauso mit an.

Der Sonntag gilt dabei noch als Generalprobe. Wegen der zahlreichen kleineren Züge in den Stadtteilen wie Lichtenbusch, Richterich, Eilendorf und Brand teilen sich die Mitarbeiter*innen auf und werden in ihren Aufgaben von den Grünkolonnen des Stadtbetriebs unterstützt.

In einem großen Funknetz sind ist die Stadtreinigung auch mit den Einsatzkräften der Polizei und mit den Hilfstruppen der Verkehrskadetten verbunden, die den Reinigungstrupps den Rücken freihalten. „Für uns alle ist es selbstverständlich, dass kein Tropfen Alkohol im Spiel ist, auch nicht am Vorabend", erzählt Dieter Bohn. „Das wäre viel zu gefährlich mit all den Fahrzeugen und Maschinen." Wichtig ist, dass die Elemente der Reinigungseinheit im Einsatz nah beieinander bleiben. „Im Team wird immer wieder der Platz getauscht, der eine soll den anderen entlasten, denn das ist harte, körperliche Arbeit." Gleichzeitig ist für die Mitarbeiter*innen gesorgt: „Wir haben festgelegte Pausen, es gibt leckere Brötchen und Getränke."

Anerkennung für das ganze Jahr

Doch bei aller Schwierigkeit – die Mitarbeiter*innen freuen sich auch auf ihren besonderen Einsatz an Karneval. Während alle anderen feiern und sie arbeiten, bekommen sie auch schon mal das ein oder andere nette Wort zu hören. Dieter Bohn: „Da bekommen wir die Anerkennung für das ganze Jahr."