Alles rund um Aachen

Wolfram Graf-Rudolfs Humor hat das Sturmtief unbeschadet überstanden. „Wir haben zwei der drei Geparden im Gehege gelassen, damit die Arbeit flotter erledigt ist", sagt der Direktor des Aachener Tierparks zur Begrüßung mit einem Augenzwinkern. Stimmt natürlich nicht. Und Hans Jäger von der Feuerwehr Aachen und seine Kollegen brauchen sowieso keine Raubtiere im Nacken, um an diesem Tag an der Oberen Drimbornstraße schnell und unkompliziert zu helfen.

Tiere sind in Sicherheit

Sturm „Sabine" hatte dem Tierpark Anfang der Woche ordentlich zugesetzt. „Hier ist eine enorm starke Böe durchgefegt und hat viel Schaden hinterlassen", blickt Graf-Rudolf auf ungewollt aufregende Tage zurück. Seitdem ist der Park geschlossen, am morgigen Samstag (15. Februar) wird er seine Pforten wieder öffnen. Dass dann auch die drei eleganten Geparde wieder gefahrlos durch ihr Gehege streunen und von den Besuchern – ebenso gefahrlos – beobachtet werden können, dazu hat am Freitag (14. Februar) die Feuerwehr mit einem ungewöhnlichen und kurzerhand angesetzten Übungseinsatz beigetragen.
Eine mächtige, gut 20 Meter hohe Schwarzkiefer war durch den Sturm mitten im Geparden-Gehege zu Boden gekracht. Weder Tiere noch Menschen kamen dabei glücklicherweise zu Schaden. Die Raubkatzen leben seitdem geschützt im Innengehege. Doch die tonnenschwere Kiefer aus dem schwierigen Terrain herauszuheben und abzutransportieren, stellte das Tierpark-Team vor große Schwierigkeiten. Die Lösung fand man gemeinsam mit der Feuerwehr.

„Wir sind heute mit der Feuerwehr Aachen vor Ort, um den Baum aus dem Gehege herauszuheben. Für uns ist das ein willkommener Übungseinsatz, damit unsere Kollegen in ungewohnter Umgebung die Bergung eines Baumes vornehmen können. So lernen wir am besten für die Einsätze, bei denen jede Minute zählt", erläutert Hans Jäger die Arbeit des vierköpfigen Teams an diesem Tag.

Weiterer Baum muss gefällt werden
Mit Kettensägen rückten die Feuerwehrmänner dem tonnenschweren Baum zu Leibe. Anschließend konnte zunächst die große Krone per Feuerwehrkran aus dem Gehege herausgehoben werden, anschließend der untere Stamm. Außerhalb standen bereits Mitarbeiter der städtischen Baumkolonne bereit, um die Kiefer weiter zu zerkleinern und schließlich abzutransportieren. Vor Ort wurde zudem gemeinsam mit einem Baumkontrolleur der Stadt entschieden, eine weitere Kiefer zu fällen, die direkt neben dem gestürzten Baum stand. Ihre Standsicherheit war nach dem Sturm nicht mehr gewährleistet. Die Feuerwehr war so rund drei Stunden im Tierpark im Einsatz. „Ein Übungseinsatz, mit dem wir dem Tierpark gerne geholfen haben", so Jäger.