RWTH

Studierende aus Aachen nahmen am iGEM-Wettbewerb teil und präsentierten beim Wettbewerbsfinale in Boston ihren „Plastractor“ zur Entfernung von Mikroplastik in Flüssigkeiten. Der internationale Studierendenwettbewerb im Bereich synthetische Biologie verzeichnete über 6.000 Teilnehmende in 370 Teams. Die Aachener gewannen die Goldmedaille, für die hohe Schwierigkeitsgrade erfüllt werden mussten. Zudem erreichte das Projekt einen Spitzenplatz in der Kategorie „Bestes Umweltprojekt“.

Zu der Gruppe gehören acht Studierende der RWTH und eine Studentin der FH Aachen, sie sind in den Fächern Biotechnologie, Biologie, Elektrotechnik und Physik eingeschrieben. Das Projekt wurde von ihnen selbstständig organisiert, durchgeführt und finanziert. Die Studierenden trafen sich erstmals zu Jahresbeginn, im April begannen die Laborarbeiten. Die Labor- und Reisekosten wurden durch die Akquise von Sponsoren und dank Förderungen durch Stiftungen finanziert.

Im Mittelpunkt des Plastractors steht das Bakterium Rhodospirillum rubrum magneticum, es produziert so genannte Magnetosome. Dies sind mit Eisenoxidkristallen gefüllte und von einer Doppelmembran umgebene Nanopartikel. Das macht möglich, dass sie von Magneten angezogen werden können. An die Magnetosome dockten die Studierenden eigens entwickelte Fusionsproteine aus Polymerbindepeptid und Fluorophor gentechnisch an. Haften die Magnetosome an Plastik, können zum einen die Plastikteile mit Hilfe eines Magneten aus der Flüssigkeit entfernt werden, zum anderen lassen sich durch die Fluoreszenz Menge und Sorte der Plastikpartikel analysieren. Durch Verwendung anderer hochspezifischer Bindepeptide sind weitere Anwendungsmöglichkeiten denkbar.